Translations below into German (Andreas Mylaeus), Spanish (Hugo Guido) and French (Youri)
‘The Financial Times’, Danone, Baltika und wie Russland zurückschlägt
Ich bin mir sicher, dass es unter den Lesern dieser Seiten einige gibt, die sich fragen, warum ich ein zahlender Abonnent der führenden Mainstream-Zeitung Financial Times bleibe, wo ich die Zeitung doch so oft als Beispiel dafür anführe, wie der Mainstream die Nachrichtenberichterstattung verzerrt, um die Anti-Putin- und Anti-Russland-Einstellung der Redaktion zu befriedigen.
Die Antwort auf diese Frage liegt in etwas, das sogar noch wertvoller ist als der Unterhaltungs- und Ablenkungswert der Wochenendausgabe und insbesondere der Kolumne „Lunch with the FT“, die sehr gut geschriebener Journalismus ist. Früher rechtfertigte der Unterhaltungswert mein Abonnement der New York Times, aber als die Rezepte den Platz beanspruchten, der früher für Buchbesprechungen oder Reiseberichte vorgesehen war, kündigte ich das Abonnement; die Tageszeitung hatte keinen anderen Wert mehr zu bieten. Im Falle der Financial Times liegt dieser Vorzug in den gelegentlichen Artikeln über ein Unternehmen oder einen Wirtschaftszweig. Das war in der vergangenen Woche bei zwei Artikeln der Fall, die sich mit Themen befassten, die sonst kaum jemand beachtet. Siehe “Kremlin oligarchs eye Carlsberg assets as Kadyrov ally takes over Danone unit” (“Kreml-Oligarchen haben ein Auge auf Carlsberg-Vermögenswerte geworfen, während Kadyrovs Verbündeter eine Danone-Einheit übernimmt”) von Max Seddon, Anastasia Stognei und Adrienne Klasa.
https://www.ft.com/content/d5234953-cddf-4b64-8a55-dc749843ab5c
Der darauf folgende Artikel von Max Seddon und Anastasia Stognei trug den Titel Trapped or nationalised: walls close in on western businesses in Russia” (Gefangen oder verstaatlicht: Mauern schließen sich um westliche Unternehmen in Russland”).
https://www.ft.com/content/c6108c1a-97dc-4469-aeb3-8b81ab52aaa9
In diesen Artikeln erfahren wir viel über die Verstaatlichung der großen russischen Produktionsbetriebe französischer und dänischer Muttergesellschaften am 16. Juli. Ich habe ein besonderes Interesse daran, weil ich in meiner früheren Laufbahn als Country Manager oder Berater für sehr große europäische Unternehmen, die sich in Russland niedergelassen haben (1994-2000), und dann als Gründer eines Übersetzungsunternehmens in St. Petersburg (2000-2004) für beide Konzerne gearbeitet habe und einen Einblick in ihre Aktivitäten hatte.
Für Danone führte ich in den Jahren 1997-1988 Recherchen zur Geschäftsentwicklung durch, um den geplanten Einstieg in eine Milchproduktkategorie zu begleiten, die dem Unternehmen unbekannt war (syrniki), die aber als nützliche Plattform für den landesweiten Vertrieb dienen könnte, da sie in Russland in die tägliche Schultüte fast aller Kinder im Schulalter gehört. Meine Arbeit bestand darin, im Namen von Danone Gespräche mit einem halben Dutzend führender russischer Unternehmen in diesem Sektor aufzunehmen, um eine Koproduktion unter der Marke Danone zu ermöglichen.
Für Baltika übersetzte mein Unternehmen alle Pressemitteilungen und einen großen Teil des Marketing- und Werbematerials ins Englische.
Die von mir zitierten FT-Artikel geben allem, was sie beschreiben, einen Putin-feindlichen Anstrich, indem sie Informationen vorenthalten, die leicht zu beschaffen und relevant gewesen wären, oder indem sie wichtige Akteure böswillig diffamieren. Einige der fehlenden Informationen habe ich in Wikipedia gefunden. Darüber hinaus bin ich auch ohne diesen zusätzlichen Schritt zu anderen Gesamtschlussfolgerungen über die Bedeutung der Verstaatlichungen gekommen, indem ich genau die Punkte neu geordnet habe, die von den Autoren im Text versteckt sind und nicht in den einleitenden oder abschließenden Absätzen erwähnt werden. Ich glaube, dass diese Übung wichtig ist und mit den Lesern geteilt werden sollte, weil sie zeigt, dass man oft nicht auf alternative Medien zurückgreifen muss, um zu verstehen, wo die Wahrheit in Bezug auf den Russland-Ukraine-Krieg liegt, sondern nur auf die Widersprüche in den Berichten des Mainstreams achten muss.
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Um diesen analytischen Essay in einem überschaubaren Rahmen zu halten, werde ich mich hier ausschließlich mit Baltika befassen, dem Unternehmen, das ich als Insider am besten und am längsten kannte und über das die meisten Informationen in öffentlichen Quellen (Wikipedia) zu finden sind.
Baltika besitzt die größte Brauerei des Landes in St. Petersburg und eine Reihe kleinerer Brauereien in der gesamten Russischen Föderation sowie ein Tochterunternehmen in Baku, Aserbaidschan. Während des größten Teils des neuen Jahrtausends und bis heute liegt der Anteil des Unternehmens am russischen Biermarkt bei über 35 %.
In dem FT-Artikel wird Baltika als Eigentum von Carlsberg bezeichnet, aber Carlsberg hat Baltika weder gegründet noch aufgebaut, sondern war seit den 1990er Jahren über eine Teilbeteiligung an der Holdinggesellschaft Baltic Beverages Holding (BBH) an Baltika beteiligt. Ich werde nicht auf die ganze Geschichte der BBH-Eigentümerschaft eingehen, aber es ist notwendig zu erklären, dass Unternehmen aus drei Ländern des Ostseeraums an ihrer Gründung im Jahr 1991 beteiligt waren: Hartwall (Finnland), Pripps (Schweden) und Ringnes (Norwegen).
Die 1990er und frühen 2000er Jahre waren eine Zeit der Konsolidierung der weltweiten Bierindustrie, und die Eigentümer von BBH waren alle diesem allgemeinen Trend unterworfen. Einer der globalen Überlebenden war das dänische Unternehmen Carlsberg, das Anfang des neuen Jahrtausends einen anderen Miteigentümer von BBH (Scottish & Newcastle, Großbritannien) aufkaufte. Erst im Jahr 2008 übernahm Carlsberg die volle Kontrolle über Baltika. Zu diesem Zeitpunkt war Baltika das am schnellsten wachsende und profitabelste Unternehmen der Carlsberg-Gruppe weltweit.
Der weltweite Wirtschaftsabsturz von 2008 traf den russischen Bierbrauereimarkt, als die gesamte Wirtschaft eine schwere Rezession erlitt. Baltika erholte sich in den darauffolgenden Jahren, war aber nie wieder so profitabel wie zum Zeitpunkt der Übernahme durch Carlsberg.
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Wie wir alle wissen, wird das “Putin-Regime” von habgierigen Dieben geführt, die sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern. Wir alle wissen, dass Putin irrational ist und seine Schritte unvorhersehbar sind.
Von diesen Grundsätzen lassen sich die ersten Sätze des ersten FT-Artikels über die Verstaatlichungen leiten:
“Wladimir Putin ordnete die Beschlagnahme der russischen Betriebe von Danone und Carlsberg an, nachdem dem Kreml nahestehende Geschäftsleute Interesse an den Vermögenswerten bekundet hatten, so Personen, die der Entscheidung nahe stehen.”
Wir finden hier auch das Folgende:
“Die Kowaltschuk-Brüder, die zu den engsten Vertrauten Putins gehören, hatten zuvor ihr Interesse an Baltika, das in ihrer Heimatstadt St. Petersburg ansässig ist, signalisiert, so zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.”
Ein Überblick über die Verstaatlichungen findet sich im Folgeartikel der FT:
“Einige Monate nach Wladimir Putins Einmarsch in der Ukraine erhielt ein Veteran der russischen Massenprivatisierungen in den 1990er Jahren einen Anruf von einem “alten Freund”. “Das ist Privatisierung 2.0”, rief der Freund begeistert und schlug vor, sich “wie in den guten alten Zeiten” zusammenzutun, um Fabriken im Besitz westlicher Unternehmen zu übernehmen, die sich nun wegen der Ukraine aus Russland zurückziehen wollten. Das Gerangel weist Parallelen zum ersten großen Ausverkauf Russlands nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auf, als Oligarchen mit Kreml-Verbindungen erstklassige Vermögenswerte zu Schnäppchenpreisen aufkauften.”
“Jetzt sind die angebotenen Vermögenswerte alle westlich, und alles, was potenzielle Käufer brauchen, sind enge Beziehungen zum russischen Präsidenten. Das ist wie in Venezuela”, sagte ein führender Moskauer Geschäftsmann. “Sie geben ihren Kumpanen das Beste… und dann geht alles den Bach runter.”
Aus den FT-Texten kann man schließen, dass Kreml-Insider die Beschlagnahmen von ausländischem Firmeneigentum vorantreiben und dass die bevorstehenden Beschlagnahmen völlig unvorhersehbar sind.
Und doch nennt die FT nur zwei große westliche Unternehmen, die vor den Dekreten vom 16. Juli ihr Vermögen in Russland auf staatliche Anordnung verloren haben: Das deutsche Unternehmen Uniper und das finnische Unternehmen Fortum. In beiden Fällen ist es ziemlich leicht zu erkennen, warum Russland so gehandelt hat. Die Beschlagnahme von Uniper war eine Reaktion auf die Beschlagnahme von Rosneft-Vermögenswerten in Deutschland. Die Beschlagnahme von Fortum-Vermögenswerten steht im Zusammenhang mit der fristlosen Kündigung des milliardenschweren Vertrages der Finnen mit Rosatom über den Bau eines Kernkraftwerks in Finnland. Die Herstellung der Ausrüstung für dieses Kraftwerk und andere hohe Kosten wurden vom russischen Staatslieferanten Rosatom übernommen, ohne dass eine Entschädigung in Aussicht stand.
Was die jüngsten Verstaatlichungen anbelangt, so haben die beiden beteiligten Länder Russland reichlich Anlass zum Handeln gegeben. Frankreich ist ein wichtiger Lieferant von modernem Kriegsmaterial an die Ukraine, darunter zuletzt die Lieferung seiner Version der Storm Shadow-Langstreckenraketen. Dänemark war das führende Land, das auf die Lieferung von F-16 an die Ukraine drängte, darunter auch nuklearfähige Flugzeuge aus seinem eigenen Bestand.
Und was ist mit der Zukunft? Die Talkshow Sechzig Minuten brachte kürzlich einen Bericht über Belgien, der mit einem Foto des lächelnden belgischen Premierministers De Croo begann. Es ging darum, dass Belgien auf die Verstaatlichung der milliardenschweren Investitionen seiner Großunternehmen wie Solvay in der Chemie und Glaverbel in der Glasindustrie vorbereitet sein sollte, nachdem Herr De Croo damit geprahlt hatte, dass sein Land die größte Summe an eingefrorenen Guthaben der russischen Zentralbank besitzt, und angekündigt hatte, die zig Millionen Euro, die diese russischen Investitionen an Zinsen und Dividenden einbringen, als humanitäre Hilfe in die Ukraine zu schicken.
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Betrachten wir nun den Text des zweiten Artikels in der FT-Reportage, der ebenfalls eine ganz andere Geschichte erzählt als willkürliche und käufliche Erwägungen, die hinter den jüngsten Verstaatlichungen stehen:
“Einem russischen Oligarchen zufolge nutzt der Kreml westliche Vermögenswerte, um sich die Loyalität der Wirtschaftselite des Landes zu erkaufen, von denen sich viele privat über den Krieg ärgern, aber wegen der westlichen Sanktionen beschlossen haben, im Land zu bleiben. ‘Die Menschen haben ihr Kapital außerhalb Russlands verloren, aber sie werden im Inland entschädigt. Sie können dasselbe Geld, das sie verloren haben, im Vereinigten Königreich oder anderswo wieder verdienen’, sagte der Oligarch.”
Die vorstehenden Ausführungen stehen inmitten eines Artikels, der als Anti-Putin-Artikel gedacht ist. Aber genau diese Bemerkungen in der Mitte des Artikels können und sollten auf eine ganz andere Art und Weise gelesen werden, nämlich als Darlegung der Logik sehr vernünftiger Entscheidungen, die der Stabilität im Land zugutekommen, grausame Feinde im Ausland bestrafen und Loyalisten im Inland belohnen. Die Bewertung der Verstaatlichungen hängt dann von der Qualität des neuen Managements und der neuen Eigentümer ab. Aus dem FT-Artikel geht hervor, dass es sich um die gleichen Diebe und Betrüger handelt, die in den Jelzin-Jahren auf Kosten der föderalen Regierung und der breiten Bevölkerung zu Oligarchen wurden. Aber ist das gerechtfertigt? Lassen wir die Frage beiseite, wer aus der Putin-Entourage die Hauptaktionäre werden könnten. Betrachten wir stattdessen, wer zum effektiven Manager ernannt wurde.
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Wir fragen also, wer Herr Bolloev ist und welche Qualifikationen er für sein neues Amt als Präsident der Baltika hat, die seit dem 16. Juli als verstaatlichtes Eigentum des russischen Staates gilt.
Was sagt uns die FT über ihn?
“Taimuraz Bolloev, ein persönlicher Freund Putins, der geschäftliche Beziehungen zu den mächtigsten Verbündeten des Präsidenten unterhält, ist der neue Chef der Baltika-Brauerei von Carlsberg.” Und weiter: “…Bolloev, der Baltika in den 1990er Jahren leitete, steht Berichten zufolge den Milliardären Yuri und Mikhail Kovalchuk nahe.”
Die Kovalchuks werden von der FT als wahrscheinliche künftige Eigentümer der verstaatlichten Baltika genannt. Aber ich werde mich von diesem Thema nicht beirren lassen, denn sie werden das Unternehmen nicht leiten, und die Anwesenheit von Bolloev an der Spitze ist die beste Garantie dafür, dass es keine Ausschlachtung von Vermögenswerten oder übermäßige Gewinnabschöpfung geben kann, und zwar aus Gründen, die völlig klar werden, wenn ich die Vergangenheit von Bolloev erläutere.
Taimuraz Bolloev ist kein sehr russischer Name, werden Sie vielleicht sagen. Und Sie haben Recht – er ist Ossetier, aus Nordossetien, der gleichen Heimat im Kaukasus wie der Dirigent Valery Gergiev, und im gleichen Alter. Beide kamen als junge Männer nach Petersburg und machten in dieser russischsten aller Städte spektakuläre Karrieren.
Ich will kein Blatt vor den Mund nehmen: Bolloev ist ein absoluter Profi im Bierbraugeschäft. In den 1980er Jahren arbeitete er sich in der staatlichen Brauerei Stepan Razin in der Managementhierarchie nach oben und beherrschte alle Produktionstechniken, bevor er zum Chefbrauer aufstieg.
Von 1991-2004 war er Direktor, dann Generaldirektor und schließlich Präsident von Baltika in St. Petersburg. Wie Wikipedia berichtet, steigerte Baltika in den ersten 8 Jahren seiner Amtszeit seine Produktionskapazität um das 18-fache. Unter Bolloev wurde Baltika zum größten Bierhersteller in Russland.
Im Jahr 2004, als Carlsberg seine Kontrolle über Baltika ausbaute, verließ Bolloev das Unternehmen. Weder die FT noch Wikipedia sagen etwas über die Bedingungen seines Ausscheidens aus, aber da ich das Unternehmen damals genau verfolgte, war ich überrascht zu erfahren, dass sein nächster Schritt darin bestand, in die Bekleidungsindustrie einzusteigen, wo er Unternehmen aufkaufte und sich zu einem bekannten Unternehmer entwickelte. Damals wurde mir klar, dass Bolloev bei Baltika nicht einfach nur angestellt war, sondern bei seinem Ausscheiden ein bedeutender Anteilseigner war.
Bolloev investierte in großem Umfang in modernste Produktionsanlagen für seine Bekleidungsfabriken, die schnell in den Bereich der “Spezialkleidung” und Uniformen vordrangen. Schließlich wurden seine Unternehmen zu den Hauptlieferanten von Uniformen für die russische Armee. Seine Uniformen sollen die Qualität der Ausrüstung der Soldaten erheblich verbessert haben.
Nach dem russisch-georgischen Krieg 2008 wurde Bolloev zum größten ausländischen Investor in Südossetien. Wir erinnern uns, dass Südossetien ein Teil Georgiens war, der mehr als ein Jahrzehnt zuvor seine Unabhängigkeit von Tiflis erklärt hatte und faktisch autonom war, bis der georgische Präsident Saakaschwili im Sommer 2008 beschloss, die Provinz gewaltsam zurückzuerobern.
Ab 2005 war Bolloev über seine Baufirmen am Wiederaufbau mehrerer historisch bedeutender Gebäude in St. Petersburg beteiligt. Außerdem leistete er einen wichtigen Beitrag zu kulturellen Einrichtungen und zur Schaffung von Denkmälern in Ossetien, Nord- und Südossetien. Er ist Mitglied des Rates des russischen Unternehmerverbandes.
Es wäre keine Übertreibung zu sagen, dass Taimuraz Bolloev die erfahrenste und am besten vorbereitete Person in Russland ist, um die Leitung von Baltika zu übernehmen. In Anbetracht seines langjährigen Engagements für Baltika ist es höchst unwahrscheinlich, dass Bolloev eine Zerschlagung der Vermögenswerte oder eine übermäßige Gewinnabschöpfung durch irgendwelche Aktionäre zulassen würde.
Ich behaupte daher, dass die Verstaatlichungen gerechtfertigt und vernünftig sind und wahrscheinlich den Interessen des russischen Volkes und des Staates dienen.
‘The Financial Times’, Danone, Baltika y cómo Rusia está contraatacando
No tengo ninguna duda de que entre los lectores de estas páginas hay quienes se preguntan por qué sigo siendo un suscriptor de pago del periódico Financial Times, dado que tan a menudo presento al periódico como un ejemplo de cómo los principales medios de comunicación distorsionan los informes de noticias para satisfacer el sesgo anti-Putin y anti-ruso del consejo editorial.
La respuesta a esa pregunta radica en algo más valioso incluso que el valor de diversión y distracción que se encuentra en la edición de fin de semana, y particularmente en la columna Lunch del FT, que es periodismo muy bien escrito. La diversión solía justificar mi suscripción a The New York Times, pero cuando las recetas de cocina invadían el espacio que antes se daba a las reseñas de libros o informes de viajes, lo cancelé; no había otra virtud redentora para el diario. En el caso del Financial Times, esa virtud reside en los ocasionales artículos de fondo sobre una empresa o sector industrial. Tal fue el caso de dos artículos de la semana pasada dirigiendo una atención profunda donde casi nadie más está mirando. Ver “Kremlin oligarchs eye Carlsberg assets as Kadyrov ally takes over Danone unit” por Max Seddon, Anastasia Stognei y Adrienne Klasa.
https://www.ft.com/content/d5234953-cddf-4b64-8a55-dc749843ab5c
El siguiente artículo se tituló “Trapped or nationalised: walls close in on western businesses in Russia” por Max Seddon y Anastasia Stognei.
https://www.ft.com/content/c6108c1a-97dc-4469-aeb3-8b81ab52aaa9
Estos artículos nos dicen mucho sobre la nacionalización el 16 de julio de las principales operaciones de producción rusas propiedad de empresas matrices francesas y danesas. Me interesa especialmente, porque en mis carreras anteriores como country manager o consultor de grandes corporaciones europeas que establecieron negocios en Rusia (1994-2000) y luego como incorporador de una empresa de traducción en San Petersburgo (2000-2004) trabajé para ambos intereses y disfruté de una visión privilegiada de sus actividades.
Para Danone, de 1988-1997 realicé una investigación de desarrollo de negocios para guiar su entrada planificada en una categoría de productos lácteos que era desconocida para ellos (syrniki) pero que podría servir como una plataforma útil para la distribución a nivel nacional porque entraba en la bolsa de almuerzo diaria de casi todos los niños en edad escolar en Rusia. Mi trabajo consistió en entablar conversaciones en nombre de Danone con media docena de empresas rusas líderes en este sector en aras de la coproducción bajo la marca Danone.
Para Baltika, mi empresa estaba realizando traducciones al inglés de todos sus comunicados de prensa y de una gran cantidad de material de marketing y promoción.
Los artículos del FT que he citado dan un giro anti-Putin a todo lo que describen al retener información que habría sido fácilmente obtenible y relevante, o mediante la difamación maliciosa de actores clave. He encontrado parte de la información que falta en Wikipedia. Además, incluso sin ese paso adicional, he llegado a diferentes conclusiones generales sobre el significado de las nacionalizaciones al reordenar los mismos puntos hechos por los autores que están enterrados en el texto y no han sido destacados en los párrafos iniciales o finales. Creo que este ejercicio es importante y debe compartirse con los lectores, porque demuestra que a menudo no es necesario acceder a medios alternativos para comprender dónde está la verdad con respecto a la guerra Rusia-Ucrania, sino que solo hay que prestar atención a las contradicciones dentro de los informes de los medios convencionales.
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Para mantener este ensayo analítico dentro de un tamaño manejable, aquí dedicaré la atención exclusivamente a Baltika, la compañía que mejor y más tiempo conocí como integrante, y la compañía sobre la cual la mayor cantidad de información es accesible en fuentes públicas (Wikipedia).
Baltika posee la cervecería más grande del país, en San Petersburgo, y una serie de cervecerías más pequeñas en toda la Federación Rusa, con una empresa filial en Bakú, Azerbaiyán. Durante la mayor parte del nuevo milenio y hasta el día de hoy, la participación de la compañía en el mercado ruso de cerveza es superior al 35%.
El artículo del FT habla de Baltika como una propiedad de Carlsberg, pero Carlsberg no fundó ni erigió Baltika: tenía una participación en Baltika por una propiedad parcial del holding Baltic Beverages Holding (BBH) que se remonta a la década de 1990. No voy a abordar toda la historia de la propiedad de BBH, pero es necesario explicar que hubo empresas de tres países de la región báltica que participaron en su creación en 1991: Hartwall (Finlandia), Pripps (Suecia) y Ringnes (Noruega).
Aunque no hay mención de esto en Wikipedia, que yo sepa por la literatura promocional que pasó por mis manos, el socio finlandés Hartwall era en ese momento el propietario de la cervecería más antigua de Finlandia (y Rusia), Synebrychoff. A juzgar por el nombre de esa compañía (en ruso, Синебрюхов o ‘vientre azul’), el carácter ruso de Baltika se remonta a la década de 1820.
La década de 1990 y principios de la década de 2000 fueron una época de consolidación de la industria cervecera mundial, y los propietarios de BBH estaban sujetos a esa tendencia universal. Uno de los sobrevivientes globales fue Carlsberg de Dinamarca, que compró a otro propietario parcial de BBH (Scottish & Newcastle, Gran Bretaña) a principios del nuevo milenio. Sólo en 2008 Carlsberg tomó el control total de Baltika. En ese momento, Baltika era la de más rápido crecimiento y más rentable de las operaciones de Carlsberg en todo el mundo.
La crisis económica mundial de 2008 golpeó el mercado cervecero ruso justo cuando toda la economía sufrió una grave recesión. Baltika se recuperó en los años siguientes, pero nunca más sería tan rentable como en el momento de su adquisición por Carlsberg.
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Como todos sabemos, el “régimen de Putin” está dirigido por ladrones avaros que se llenan los bolsillos a expensas del público. Como todos sabemos, Putin es irracional y sus movimientos son imprevisibles.
Estos principios guían las frases iniciales del primer artículo del FT sobre las nacionalizaciones:
“Vladimir Putin ordenó la incautación de las operaciones rusas de Danone y Carlsberg después de que empresarios cercanos al Kremlin expresaron interés en los activos, según personas cercanas a la decisión.”
También encontramos aquí lo siguiente:
“Los hermanos Kovalchuk, que se encuentran entre los confidentes más cercanos de Putin, habían señalado previamente su interés en Baltika, que tiene su sede en su San Petersburgo natal, según dos personas familiarizadas con el asunto.”
Una visión general de las nacionalizaciones se establece en el artículo de seguimiento del FT:
“Varios meses después de la invasión de Ucrania por Vladimir Putin, un veterano de las privatizaciones masivas de Rusia en la década de 1990 recibió una llamada de un “viejo amigo”: ‘¡Esto es privatización 2.0!’ Exclamó el amigo con entusiasmo, sugiriendo que unieran fuerzas ‘como en los viejos tiempos’ para apoderarse de las fábricas propiedad de compañías occidentales que ahora querían retirarse de Rusia debido a Ucrania. La rapiña tiene paralelismos con la primera gran venta masiva de Rusia después del colapso de la Unión Soviética, cuando los oligarcas conectados con el Kremlin se apoderaron de los principales activos a precios de ganga.”
“Ahora, los activos que se ofrecen son todos occidentales, y lo único que los posibles compradores necesitan son vínculos estrechos con el presidente ruso. ‘Esto es como Venezuela’, dijo un importante empresario de Moscú. Están dando lo mejor a sus compinches… y entonces todo se irá a la mierda.”
De los textos del FT, podemos concluir que los miembros del Kremlin están impulsando las incautaciones de propiedades corporativas extranjeras y que las confiscaciones que se avecinan son totalmente imprevisibles.
Y, sin embargo, el FT nombra solo a dos grandes compañías occidentales que perdieron sus activos en Rusia por orden estatal anterior a los decretos del 16 de julio: Uniper de Alemania y Fortum de Finlandia. En cada caso, es bastante fácil ver por qué Rusia actuó como lo hizo. La incautación de Uniper fue en respuesta a la confiscación de Alemania de los activos de Rosneft en su país. La incautación de los activos de Fortum puede compararse con la cancelación sumaria por parte de los finlandeses de su contrato multimillonario con Rosatom para construir una planta de energía nuclear en Finlandia. La producción de equipos para esa planta y otros enormes gastos habían sido sufragados por el proveedor estatal ruso Rosatom sin ninguna probabilidad de compensación.
En cuanto a las últimas nacionalizaciones, los dos países involucrados han dado a Rusia amplios motivos para actuar. Francia ha sido un importante proveedor de material de guerra avanzado a Ucrania, incluido más recientemente el envío de su versión de misiles de largo alcance Storm Shadow. Dinamarca ha sido el país líder en presionar para la entrega de F-16 a Ucrania, incluidos los aviones con capacidad nuclear de su propio inventario.
¿Y en cuanto al futuro? El programa de entrevistas Sixty Minutes presentó recientemente un reportaje sobre Bélgica que comenzó con una foto del sonriente primer ministro belga De Croo. El punto era que Bélgica debería estar preparada para la nacionalización de las inversiones multimillonarias de sus grandes corporaciones como Solvay de productos químicos y Glaverbel de vidrio laminado en respuesta a la jactancia del Sr. De Croo de que su país posee la mayor suma de activos congelados del Banco Central de Rusia y de sus planes para enviar a Ucrania como ayuda humanitaria las decenas de millones de euros que estas inversiones rusas están generando en intereses y dividendos.
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Ahora consideremos el texto del segundo artículo en el reportaje del FT que cuenta una historia muy diferente respecto a las consideraciones arbitrarias y venales que impulsan las últimas nacionalizaciones:
“Según un oligarca ruso, el Kremlin está utilizando activos occidentales para comprar la lealtad de la élite empresarial del país, muchos de los cuales se irritan en privado por la guerra, pero han decidido quedarse en el país debido a las sanciones occidentales. ‘La gente ha perdido su capital fuera de Rusia, pero están siendo compensados a nivel nacional. Pueden ganar el mismo dinero que perdieron en el Reino Unido o en cualquier otro lugar’, dijo el oligarca”.
Lo anterior se expone en medio de un artículo que pretende ser anti-Putin. Pero estas mismas observaciones a mitad del artículo pueden y deben leerse de una manera completamente diferente, como el establecimiento de la lógica que guía decisiones muy razonables que benefician la estabilidad en el país, castigan a los enemigos crueles en el extranjero y recompensan a los leales en casa. La valoración que ponemos en las nacionalizaciones gira en torno a la calidad de la nueva administración y propietarios. Del artículo del FT, uno asume que son los mismos ladrones y estafadores que se convirtieron en oligarcas en los años de Yeltsin a expensas del gobierno federal y de la población en general. Pero, ¿está esto justificado? Dejemos de lado la cuestión de quiénes de entre el entorno de Putin pueden convertirse en los principales accionistas. En su lugar, consideremos quién ha sido nombrado como el verdadero gerente.
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Y entonces, preguntamos quién es el Sr. Bolloev y cuáles son sus calificaciones para su nuevo cargo como Presidente de Baltika en su nueva situación desde el 16 de julio como una propiedad nacionalizada del estado ruso.
¿Qué nos dice el FT sobre él?
“Taimuraz Bolloev, un amigo personal de Putin que tiene vínculos de negocios con los aliados más poderosos del presidente, es el nuevo jefe de la cervecería Baltika de Carlsberg.” Y más adelante: “…Bolloev, quien anteriormente dirigió Baltika en la década de 1990, es cercano a los multimillonarios Yuri y Mikhail Kovalchuk.”
Los Kovalchuks son identificados por el FT como los probables futuros propietarios de Baltika nacionalizada. Pero no me dejaré marginar por ese tema, ya que no ejecutarán la operación, y la presencia de Bolloev en la cima es la mejor garantía de que no puede haber despojo de activos o exceso de ganancias por razones que deberían quedar completamente claras cuando explique el pasado de Bolloev.
Taimuraz Bolloev no es un nombre muy ruso, se puede decir. Y tienen razón: es un osetio, de Osetia del Norte, la misma patria en el Cáucaso que el director de orquesta Valery Gergiev y de la misma edad. Ambos llegaron a Petersburgo cuando eran jóvenes e hicieron carreras espectaculares en la más rusa de las ciudades.
Permítanme no andar con rodeos: Bolloev es un profesional de principio a fin en el negocio de la elaboración de cerveza. En la década de 1980 se abrió camino en la jerarquía de gestión de la cervecería estatal Stepan Razin, dominando todas las técnicas de producción antes de alcanzar el puesto de Jefe Cervecero.
De 1991 a 2004 fue Director, luego Director General y finalmente Presidente de Baltika en San Petersburgo. Como nos dice Wikipedia, en los primeros 8 años de su mandato, Baltika aumentó su capacidad de producción 18 veces. Bajo Bolloev, Baltika se convirtió en el mayor productor de cerveza en Rusia.
En 2004, cuando Carlsberg aumentó su control de Baltika, Bolloev dejó la compañía. Ni el FT ni Wikipedia dicen nada sobre los términos de su partida, pero como yo estaba siguiendo de cerca a la compañía en ese entonces, me sorprendió saber que su próximo paso fue ingresar a la industria de la ropa, donde compró compañías y surgió como un empresario de alto perfil. Estaba claro para mí que Bolloev no había sido un simple empleado en Baltika, sino que era un propietario sustancial de acciones cuando se fue.
Bolloev invirtió fuertemente en los equipos de producción más modernos para sus fábricas de ropa, que rápidamente se trasladaron al sector de la “ropa especial” y los uniformes. En última instancia, sus compañías se convirtieron en proveedores clave de uniformes para el ejército ruso. Se dice que sus uniformes han marcado una gran mejora en la calidad del equipamiento de los soldados.
Después de la guerra ruso-georgiana de 2008, Bolloev se convirtió en el mayor inversor externo en Osetia del Sur. Recordemos que Osetia del Sur era una parte de Georgia que había declarado su independencia de Tbilisi más de una década antes y era efectivamente autónoma hasta que el presidente georgiano Saakashvili decidió retomar la provincia por la fuerza en el verano de 2008.
Desde 2005, Bolloev se dedicó a la reconstrucción de varios edificios históricamente importantes en San Petersburgo a través de sus empresas de construcción. También fue un importante contribuyente en favor de las instituciones culturales y la creación de monumentos en Osetia, Norte y Sur. El está en el consejo de la Asociación de Empresarios Rusos.
No sería una exageración decir que actualmente Taimuraz Bolloev es la persona más experimentada y mejor preparada en Rusia para hacerse cargo de Baltika. Dado su largo compromiso con Baltika, es muy improbable que Bolloev permita el despojo de activos o el robo excesivo de ganancias por parte de cualquier accionista.
Con ese punto, infiero que las nacionalizaciones están justificadas y son racionales y es probable que sirvan a los intereses del pueblo y el estado rusos.
‘Le Financial Times’, Danone, Baltika et la riposte de la Russie
Je ne doute pas que parmi les lecteurs de ces pages, il y en ait qui se demandent pourquoi je reste un abonné payant du grand quotidien Financial Times, étant donné que je cite si souvent ce journal comme exemple de la manière dont le grand quotidien déforme les informations pour satisfaire les préjugés anti-Poutine et anti-Russie de son comité éditorial.
La réponse à cette question réside dans quelque chose de plus précieux encore que la valeur d’amusement et de distraction que l’on peut trouver dans l’édition du week-end, et en particulier dans la rubrique Lunch with the FT, qui est un journalisme très bien écrit. L’amusement justifiait autrefois mon abonnement au New York Times, mais lorsque les recettes ont envahi l’espace autrefois consacré aux critiques de livres ou aux récits de voyage, je l’ai résilié ; il n’y avait pas d’autre vertu rédemptrice à ce quotidien. Dans le cas du Financial Times, cette vertu réside dans les articles de fond occasionnels sur une entreprise ou un secteur industriel. C’est le cas de deux articles parus au cours de la semaine écoulée, qui attirent l’attention sur des aspects qui ne sont pas abordés par les autres quotidiens. Voir « Kremlin oligarchs eye Carlsberg assets as Kadyrov ally takes over Danone unit » (Les oligarques du Kremlin regardent les actifs de Carlsberg alors que l’allié de Kadyrov reprend l’unité Danone) par Max Seddon, Anastasia Stognei et Adrienne Klasa.
https://www.ft.com/content/d5234953-cddf-4b64-8a55-dc749843ab5c
L’article suivant était intitulé « Trapped or nationalised : walls close in on western businesses in Russia » (Piégés ou nationalisés : les murs se referment sur les entreprises occidentales en Russie) par Max Seddon et Anastasia Stognei. https://www.ft.com/content/c6108c1a-97dc-4469-aeb3-8b81ab52aaa9
Ces articles nous en apprennent beaucoup sur la nationalisation, le 16 juillet, des principales activités de production russes détenues par des sociétés mères françaises et danoises. J’y porte un intérêt particulier, car dans mes carrières antérieures, en tant que directeur national ou consultant pour de très grandes entreprises européennes s’installant en Russie (1994-2000), puis en tant que fondateur d’une société de traduction à Saint-Pétersbourg (2000-2004), j’ai travaillé pour ces deux entreprises et j’ai eu une vision de l’intérieur de leurs activités.
Pour Danone, en 1997-1998, j’ai effectué des recherches sur le développement commercial afin de guider leur entrée prévue dans une catégorie de produits laitiers qui leur était inconnue (syrniki), mais qui pouvait servir de plate-forme utile pour une distribution à l’échelle nationale parce qu’elle se trouvait dans le panier-déjeuner quotidien de presque tous les enfants d’âge scolaire en Russie. Mon travail consistait à engager des discussions au nom de Danone avec une demi-douzaine d’entreprises russes leaders dans ce secteur en vue d’une coproduction sous la marque Danone.
Pour Baltika, ma société effectuait des traductions en anglais de tous leurs communiqués de presse et d’une grande partie du matériel de marketing et de promotion.
Les articles du FT que j’ai cités donnent une tournure anti-Poutine à tout ce qu’ils décrivent en dissimulant des informations qui auraient été facilement obtenues et pertinentes, ou en diffamant intentionnellement des acteurs clés. J’ai trouvé certaines des informations manquantes dans Wikipédia. En outre, même sans cette étape supplémentaire, je suis parvenu à des conclusions générales différentes sur l’importance des nationalisations en réorganisant les points soulevés par les auteurs qui sont enfouis dans le texte et ne figurent pas dans les paragraphes d’ouverture ou de conclusion. Je pense que cet exercice est important et qu’il devrait être partagé avec les lecteurs, car il démontre que, souvent, il n’est pas nécessaire d’accéder aux médias alternatifs pour comprendre où se trouve la vérité en ce qui concerne la guerre entre la Russie et l’Ukraine, mais qu’il suffit de prêter attention aux contradictions dans les rapports des médias dominants.
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Afin de limiter la taille de cet essai analytique, je me concentrerai exclusivement sur Baltika, l’entreprise que je connaissais le mieux et depuis plus longtemps en tant qu’initié, et sur laquelle on trouve le plus d’informations dans les sources publiques (Wikipédia).
Baltika possède la plus grande brasserie du pays à Saint-Pétersbourg, et une série de brasseries plus petites dans toute la Fédération de Russie, ainsi qu’une filiale à Bakou, en Azerbaïdjan. Pour la majeure partie du nouveau millénaire et jusqu’à aujourd’hui, la part de l’entreprise sur le marché russe de la bière est supérieure à 35 %.
L’article du FT parle de Baltika comme d’une propriété de Carlsberg, mais Carlsberg n’a pas fondé ou construit Baltika : elle avait un intérêt dans Baltika du fait d’une participation partielle dans la société holding Baltic Beverages Holding (BBH) remontant aux années 1990. Je n’entrerai pas dans l’histoire de la propriété de BBH, mais il est nécessaire d’expliquer que des entreprises de trois pays de la région baltique ont participé à sa création en 1991 : Hartwall (Finlande), Pripps (Suède) et Ringnes (Norvège).
Les années 1990 et le début des années 2000 ont été une période de consolidation de l’industrie mondiale de la bière, et les propriétaires de BBH ont tous été soumis à cette tendance universelle. L’un des survivants mondiaux a été le danois Carlsberg, qui a racheté un autre propriétaire partiel de BBH (Scottish & Newcastle, Grande-Bretagne) au début du nouveau millénaire. Ce n’est qu’en 2008 que Carlsberg a pris le contrôle total de Baltika. À l’époque, Baltika était l’entreprise de Carlsberg à la croissance la plus rapide et la plus rentable au monde.
La crise économique mondiale de 2008 a frappé le marché russe de la brasserie au moment même où l’ensemble de l’économie subissait une grave récession. Baltika s’est redressée dans les années qui ont suivi, mais n’a plus jamais été aussi rentable qu’au moment de son acquisition par Carlsberg.
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Comme nous le savons tous, le « régime Poutine » est dirigé par des escrocs avares qui se remplissent les poches aux dépens de la population. Comme nous le savons tous, Poutine est irrationnel et ses actions sont imprévisibles.
Ces principes guident les premières phrases du premier article du FT sur les nationalisations :
« Vladimir Poutine a ordonné la saisie des activités russes de Danone et de Carlsberg après que des hommes d’affaires proches du Kremlin aient exprimé leur intérêt pour ces actifs, selon des personnes proches de la décision. »
Nous trouvons également la suite ici :
« Les frères Kovalchuk, qui comptent parmi les plus proches amis de Poutine, avaient déjà fait part de leur intérêt pour Baltika, dont le siège se trouve à Saint-Pétersbourg, leur ville natale, selon deux personnes connaissant bien le dossier ».
L’article suivant du FT présente une vue d’ensemble des nationalisations :
« Plusieurs mois après l’invasion de l’Ukraine par Vladimir Poutine, un vétéran des privatisations massives en Russie dans les années 1990 a reçu un appel d’un ‘ami de longue date’. L’ami s’est exclamé avec enthousiasme : ‘C’est la privatisation 2.0 !’ et a suggéré d’unir leurs forces ‘comme au bon vieux temps’ pour mettre la main sur des usines appartenant à des entreprises occidentales qui voulaient maintenant se retirer de la Russie à cause de l’Ukraine. Cette ruée n’est pas sans rappeler la première grande braderie russe qui a suivi l’effondrement de l’Union soviétique, lorsque des oligarques liés au Kremlin se sont emparés d’actifs de premier ordre à des prix défiant toute concurrence ».
« Aujourd’hui, les actifs proposés sont tous occidentaux et les acheteurs potentiels n’ont besoin que de liens étroits avec le président russe. ‘C’est comme au Venezuela’, a déclaré un homme d’affaires moscovite de premier plan. Ils donnent ce qu’il y a de mieux à leurs copains […] et ensuite tout va partir en vrille ».
D’après les textes du FT, nous pouvons conclure que les initiés du Kremlin sont à l’origine des saisies de propriétés d’entreprises étrangères et que les confiscations à venir sont tout à fait imprévisibles.
Pourtant, le FT ne cite que deux grandes entreprises occidentales qui ont perdu leurs actifs en Russie sur ordre de l’État avant les décrets du 16 juillet : Uniper (Allemagne) et Fortum (Finlande). Dans chaque cas, il est assez facile de comprendre pourquoi la Russie a agi comme elle l’a fait. La saisie d’Uniper était une réponse à la confiscation par l’Allemagne des actifs de Rosneft dans son pays. La saisie des actifs de Fortum peut être comparée à l’annulation sommaire par les Finlandais de leur contrat de plusieurs milliards d’euros avec Rosatom pour la construction d’une centrale nucléaire en Finlande. La production d’équipements pour cette centrale et d’autres dépenses importantes avaient été supportées par le fournisseur public russe Rosatom sans aucune possibilité de compensation.
En ce qui concerne les dernières nationalisations, les deux pays concernés ont donné à la Russie de nombreuses raisons d’agir. La France a été l’un des principaux fournisseurs de matériel de guerre avancé à l’Ukraine, y compris, plus récemment, la livraison de sa version des missiles à longue portée Storm Shadow. Le Danemark a été le principal pays à faire pression pour la livraison de F-16 à l’Ukraine, y compris des avions à capacité nucléaire provenant de son propre inventaire.
Et pour l’avenir ? L’émission Sixty Minutes a récemment présenté un reportage sur la Belgique qui s’ouvrait sur une photo souriante du Premier ministre belge De Croo. L’idée était que la Belgique devrait être prête à voir nationaliser les investissements de plusieurs milliards d’euros de ses grandes entreprises, comme Solvay dans la chimie et Glaverbel dans le verre plat, en réponse à la vantardise de M. De Croo qui affirme que son pays détient la plus grande somme d’actifs gelés de la Banque centrale russe et qui annonce son intention d’envoyer à l’Ukraine, à titre d’aide humanitaire, les dizaines de millions d’euros que ces investissements russes rapportent en intérêts et en dividendes.
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Examinons maintenant le texte du deuxième article dans le reportage du FT, qui raconte également une histoire très différente des considérations arbitraires et vénales à l’origine des dernières nationalisations :
« Selon un oligarque russe, le Kremlin utilise les actifs occidentaux pour acheter la loyauté de l’élite économique du pays, dont une grande partie s’irrite en privé de la guerre mais a décidé de rester dans le pays en raison des sanctions occidentales. Les gens ont perdu leur capital à l’extérieur de la Russie, mais ils sont dédommagés au niveau national. Ils peuvent à nouveau gagner l’argent qu’ils ont perdu au Royaume-Uni ou ailleurs », a déclaré l’oligarque.
Ce qui précède est présenté au milieu d’un article qui se veut anti-Poutine. Mais ces mêmes observations au milieu de l’article peuvent et doivent être lues d’une manière totalement différente, comme exposant la logique guidant des décisions très raisonnables profitant à la stabilité du pays, punissant les ennemis acharnés à l’étranger et récompensant les loyalistes à l’intérieur du pays. L’évaluation que nous faisons des nationalisations dépend alors de la qualité de la nouvelle direction et des nouveaux propriétaires. D’après l’article du FT, on suppose qu’il s’agit des mêmes voleurs et escrocs qui sont devenus des oligarques dans les années Eltsine aux dépens du gouvernement fédéral et de la population en général. Mais est-ce justifié ? Laissons de côté la question de savoir qui, parmi l’entourage de Poutine, pourrait devenir le principal actionnaire. Examinons plutôt qui a été désigné comme dirigeant effectif.
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Nous nous demandons donc qui est M. Bolloev et quelles sont ses qualifications pour son nouveau poste de président de Baltika, qui, depuis le 16 juillet, est une propriété nationalisée de l’État russe.
Que nous dit le FT à son sujet ?
« Taimuraz Bolloev, un ami personnel de Poutine qui a des liens d’affaires avec les alliés les plus puissants du président, est le nouveau directeur de la brasserie Baltika de Carlsberg ». Et, plus loin : « …Bolloev, qui a déjà dirigé Baltika dans les années 1990, serait proche des milliardaires Yuri et Mikhail Kovalchuk. »
Les Kovalchuk sont identifiés par le FT comme les futurs propriétaires probables de Baltika nationalisée. Mais je ne me laisserai pas distraire par cette question, puisqu’ils ne dirigeront pas l’opération et que la présence de Bolloev à la tête de l’entreprise est la meilleure garantie qu’il n’y aura pas de démembrement des actifs ou d’écrémage excessif des bénéfices pour des raisons qui devraient être tout à fait claires lorsque j’expliquerai le passé de Bolloev.
Taimuraz Bolloev n’est pas un nom très russe, me direz-vous. Et vous avez raison : c’est un Ossète, originaire d’Ossétie du Nord, la même patrie dans le Caucase que le chef d’orchestre Valery Gergiev, et il a le même âge. Tous deux sont arrivés à Pétersbourg dans leur jeunesse et ont fait une carrière exceptionnelle dans la plus russe des villes.
Je n’irai pas par quatre chemins : Bolloev est un véritable professionnel de la brasserie. Dans les années 1980, il a gravi les échelons de la hiérarchie de la brasserie d’État Stepan Razine, maîtrisant toutes les techniques de production avant d’atteindre le poste de brasseur en chef.
De 1991 à 2004, il a été directeur, puis directeur général et enfin président de Baltika à Saint-Pétersbourg. Selon Wikipédia, au cours des 8 premières années de son mandat, Baltika a multiplié par 18 sa capacité de production. Sous la direction de Bolloev, Baltika est devenu le plus grand producteur de bière de Russie.
En 2004, lorsque Carlsberg a renforcé son contrôle sur Baltika, Bolloev a quitté l’entreprise. Ni le FT ni Wikipédia ne disent quoi que ce soit sur les conditions de son départ, mais comme je suivais de près l’entreprise à l’époque, j’ai été surpris d’apprendre qu’il s’était ensuite lancé dans l’industrie de l’habillement, où il a racheté des entreprises et s’est imposé comme un entrepreneur de premier plan. Il m’est alors apparu clairement que Bolloev n’avait pas été qu’un simple employé de Baltika, mais qu’il était devenu un actionnaire important lorsqu’il a quitté l’entreprise.
Bolloev a investi massivement dans les équipements de production les plus récents pour ses usines de vêtements, qui se sont rapidement lancées dans le secteur des « vêtements spéciaux » et des uniformes. En fin de compte, ses entreprises sont devenues les principaux fournisseurs d’uniformes de l’armée russe. On dit que ses uniformes ont considérablement amélioré la qualité de l’équipement des soldats.
Après la guerre russo-géorgienne de 2008, Bolloev est devenu le plus gros investisseur extérieur en Ossétie du Sud. Rappelons que l’Ossétie du Sud était une partie de la Géorgie qui avait déclaré son indépendance de Tbilissi plus d’une décennie auparavant et était effectivement autonome jusqu’à ce que le président géorgien Saakachvili décide de reprendre la province par la force à l’été 2008.
À partir de 2005, Bolloev s’est engagé dans la reconstruction de plusieurs bâtiments historiques importants à Saint-Pétersbourg par l’intermédiaire de ses entreprises de construction. Il a également apporté une contribution majeure aux institutions culturelles et à la création de monuments en Ossétie du Nord et du Sud. Il siège au conseil de l’Association des entrepreneurs russes.
Il n’est pas exagéré de dire que Taimuraz Bolloev est la personne la plus expérimentée et la mieux préparée en Russie aujourd’hui pour prendre en charge Baltika. Compte tenu de son engagement de longue date à l’égard de Baltika, il est très improbable que Bolloev permette un démembrement des actifs ou un écrémage excessif des bénéfices par l’un ou l’autre des actionnaires.
Cela étant, je pense que les nationalisations sont justifiées et rationnelles et qu’elles sont susceptibles de servir les intérêts du peuple et de l’État russes.