Translations into German (Andreas Mylaeus) Italian (Weber Potsie) and French (Youri)
Hat man das Gefühl, dass sich das Land an der russischen Heimatfront im Krieg befindet?
Nach einer dreiwöchigen Reise durch den Nordwesten Russlands, bei der ich die Menschen und die Umstände des täglichen Lebens um mich herum beobachtet habe, lautet meine Antwort auf die Frage im Titel “ja und nein”.
Auf der einen Seite ist die Konsumgesellschaft in vollem Gange. Die Supermärkte sind gut bestückt. Innerhalb Europas hatte Russland im vergangenen Monat die niedrigste Inflationsrate im Lebensmittelbereich: null Prozent. Wenn man von Exportverboten für die eine oder andere Ware liest, wie das heute vom Kreml verhängte Verbot der Reisausfuhr, so liegt der Grund dafür in der Außenwelt, nicht in Russland selbst. Der Kreml reagierte damit auf das kürzlich in Indien verhängte Verbot von Reisausfuhren, das die Weltmarktpreise in die Höhe trieb und dazu geführt hätte, dass Russland im Ausland Reis verkauft hätte, der im Inland benötigt wird, wenn die Märkte sich selbst überlassen blieben.
Inzwischen heißt es, dass die Getreideernte in Russland in dieser Saison trotz aller klimatischen Anomalien weltweit und in der Russischen Föderation einen Rekordüberschuss aufweisen könnte. Auf Russland entfallen 20 % der weltweiten Getreidelieferungen, auf die Ukraine nur 5 %. Vor diesem Hintergrund kann Russland den Weltbedarf problemlos decken, selbst wenn die Ukraine keinen einzigen Scheffel Weizen exportiert.
In einem sehr wichtigen Sektor des Verbrauchermarktes, dem Automobilsektor, ist die Umstrukturierung des Angebots weg von Europa und hin zu China fast nahtlos verlaufen. Die High-End-Autos aus der VR China sind in St. Pete von Woche zu Woche mehr zu sehen. An den Hauptstraßen, die in die Stadt führen, sehe ich hier und da neue chinesische Markenhändler eröffnen. Ich habe diese Autos in Taxiflotten “probegefahren”, und sie sind wirklich beeindruckend, nicht nur für mich als Fahrgast, sondern auch nach den Äußerungen der Fahrer.
Der Rubel ist zwar schwach, und verschiedene Unternehmen der Unterhaltungselektronik haben Preiserhöhungen für aus dem Westen importierte Geräte angekündigt. Diese Schwäche hat Ursachen, die mit der Verlagerung des Kohlenwasserstoffhandels von Westeuropa nach Asien zusammenhängen, wo die Verträge nicht in Dollar abgerechnet werden. Daher werden an der russischen Inlandsbörse weniger Dollar und Euro zur Versteigerung angeboten, und der Preis dieser Währungen ist den Geboten gefolgt.
Ansonsten bin ich trotz des schwachen Rubels jeden Tag aufs Neue überrascht, dass importierter Wolfsbarsch aus der Türkei oder importierter französischer Spitzenwein aus dem Burgund in den Petersburger Supermärkten zu Preisen angeboten werden, die weniger als die Hälfte dessen betragen, was wir in Belgien für ähnliche Waren bezahlen.
Auf der anderen Seite müsste man blind sein, um nicht zu verstehen, dass sich das Land im Krieg befindet, wenn man die inzwischen allgegenwärtige Rekrutierungswerbung betrachtet, in der Männer aufgefordert werden, sich als “Vertragssoldaten” für den Krieg zu melden. Ich sage “Männer”, denn die Werbetafeln, Plakate und Fernsehspots sind alle an Männer gerichtet. Sie sagen dem Leser, dass “der Kampf ein Männerberuf ist”.
Dieser Appell ist offen und unverblümt sexistisch. Aber es wird auch nur das Positive hervorgehoben: “Schließen Sie sich Ihresgleichen an” usw. Nach den Modellen in diesen Anzeigen zu urteilen, scheinen die Männer, die sich melden, Mitte bis Ende 20 zu sein, mit einer zweiten Tranche in den 40er und 50er Jahren. Es gibt keinerlei Hinweis darauf, dass diejenigen, die sich nicht melden, Drückeberger, Feiglinge oder Weicheier seien.
In St. Petersburg und Umgebung sieht man viel mehr Rekrutierungsanzeigen als echte Soldaten in Uniform. In meinem Außenbezirk Puschkin gibt es mehrere Militärakademien, und so kann man morgens einen Zug bei seinem Morgenlauf beobachten. Aber das ist nichts Neues.
Neulich in der S-Bahn saßen wir einem jungen Soldaten Anfang 20 direkt gegenüber. Während das Erscheinungsbild dieser Männer vor einem Jahrzehnt vielleicht noch ein trauriges war, kann ich sagen, dass die Uniform dieses Mannes sehr schick aussah. Und er hatte ein selbstbewusstes Auftreten.
Was man nicht sieht, ist, dass Militärs im zivilen Milieu Waffen tragen.
Ungeachtet des Appells an die Alpha-Männer wird in den Fernsehnachrichten auch berichtet, dass Frauen in den Streitkräften dienen. Gelegentlich sehen wir Interviews mit Pilotinnen der Luftwaffe. Aber das vorherrschende Thema in Bezug auf Frauen ist, dass sie als Ärztinnen oder Krankenschwestern dienen, die verwundete Soldaten im Feld auf ihrem Rückweg in Krankenhäuser in Zentralrussland behandeln können. Sie retten Leben, sie nehmen kein Leben.
In der Zwischenzeit hat sich für diejenigen, die es ertragen können, Kriegsnachrichten im Fernsehen zu sehen, das Bild gewandelt, insbesondere in der letzten Woche. Bis dahin nahmen die Nachrichten über die materiellen und körperlichen Schäden, die durch die tägliche ukrainische Bombardierung der Stadt Donezk und anderer Städte im Donbass verursacht wurden, einen Großteil der Nachrichtensendungen ein. Jetzt liegt der Schwerpunkt auf den Zerstörungen, die die russischen Streitkräfte den Ukrainern zufügen, während Kiew größere Angriffe führt und seine strategischen Reserven, insbesondere in der Region Saporoschje, ins Spiel bringt. Die neue ukrainische Offensive scheint nicht erfolgreicher zu sein als frühere Sondierungsmanöver, um die dichten russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen.
Russische Militärexperten in den führenden Talkshows, die vor einer Woche noch sehr zurückhaltend waren, wenn es darum ging, den weiteren Verlauf des Konflikts vorherzusagen, damit die Russen nicht übermütig werden, zeigen sich jetzt strahlend und bereit, zu verraten, dass die Ukrainer nie die Ausrüstung erhalten haben, die sie für eine erfolgreiche Gegenoffensive benötigten.
Wie ich in einem kürzlich erschienenen Aufsatz feststellte, hat die russische Militärführung so lange abgewartet, bis sie sicher war, dass die Ukraine ihre Reserven bereits in den Kampf geschickt hatte und diese bald erschöpft sein würden. Dieser Zeitpunkt rückt nun näher. Wir sehen, dass die Russen im Nordosten, in der Region Charkow, eine Offensive starten.
Es gibt guten Grund zu der Annahme, dass der russische Vormarsch um Charkow Früchte trägt. In der vergangenen Woche war vom Beginn des Wiederaufbaus in der Grenzregion Belgorod die Rede, wo die Ukrainer vor sechs Wochen von Charkow aus bewaffnete Überfälle unternommen und durch Artillerieeinschläge einen großen Teil der Wohnhäuser zerstört oder beschädigt hatten. In Russland wurde der Ruf laut, Charkow einzunehmen und diesem Unheil ein Ende zu setzen. Offensichtlich gelingt es dem russischen Militär, die ukrainischen Geschütze zum Schweigen zu bringen.
Vor dem Hintergrund der Veränderung des Kräfteverhältnisses zugunsten Russlands bin ich erstaunt, dass US-amerikanische und andere Beobachter und Kommentatoren dies nicht zur Kenntnis nehmen. Ein sehr gutes Beispiel für diese Blindheit oder Ignoranz war ein Artikel, der in der vergangenen Woche von der Eigentümerin und Herausgeberin von The Nation, Katrina vanden Heuvel und James Carden, veröffentlicht wurde, von denen man sagen kann, dass sie die vermeintlich aufgeklärten Ansichten der progressiven Demokraten in den Vereinigten Staaten vertreten. Die Co-Autoren forderten Friedensgespräche auf der Grundlage von Kompromissen zwischen beiden Konfliktparteien. Insbesondere sollte die Ukraine Neutralität akzeptieren und Russland sollte Kriegsreparationen zahlen. Kriegsreparationen!
Diese Autoren verfügen, wie so viele Talking Heads im Westen, nicht über die erforderlichen Sprachkenntnisse, um sich selbst Zugang zu russischen Nachrichtenquellen zu verschaffen. Sie sind völlig von den Propagandisten im Außenministerium abhängig, die ihnen die Fakten liefern, aus denen sie ihre vernünftigen Kompromisse zusammenspinnen können. Ich behaupte in aller Bescheidenheit, dass dieser Krieg entweder zu Russlands Bedingungen enden wird, oder er wird dank amerikanischer Fehleinschätzungen und Hartnäckigkeit eskalieren, bis hin zu einem nuklearen Schlagabtausch, der das Überleben der Menschheit gefährdet.
Unterdessen erklärt Außenminister Antony Blinken gegenüber Reportern, dass die Gefahr, dass die Menschheit durch einen Atomkrieg ausstirbt, nicht größer sei als die Gefahr, die der Klimawandel für die Menschheit darstellt. Goebels wäre stolz auf ihn.
Sul fronte interno russo hai la sensazione che il Paese sia in guerra?
Dopo tre settimane di viaggio nella Russia nordoccidentale, osservando persone e circostanze della vita quotidiana intorno a me, la mia risposta alla domanda del titolo è “sì e no”.
Da un lato, i consumi privati sono forti. I supermercati sono ben forniti. Tra i paesi europei, la Russia ha registrato nell’ultimo mese il più basso tasso di inflazione nel settore dei prodotti alimentari: lo zero per cento. Quando si leggono divieti all’esportazione, come quello imposto oggi dal Cremlino sulle esportazioni di riso, il motivo è da ricercare altrove, non in Russia. Il Cremlino ha reagito al divieto di esportazione del riso annunciato di recente dall’India, che ha fatto salire i prezzi globali e che avrebbe portato alla vendita all’estero del riso necessario in patria se i mercati fossero stati lasciati a se stessi.
Nel frattempo ci è stato riferito che il raccolto di grano in Russia quest’anno potrebbe registrare un record nonostante tutte le anomalie climatiche globali e nella stessa federazione Russa. La Russia rappresenta il 20% delle forniture mondiali di grano, l’Ucraina solo il 5%. In quest’ottica, la Russia può facilmente soddisfare il fabbisogno mondiale anche se l’Ucraina non esporta un solo moggio di grano.
In un settore molto importante del mercato dei consumi, quello delle automobili, la riorganizzazione dell’offerta dall’Europa alla Cina è avvenuta quasi senza soluzione di continuità. Le auto di fascia alta provenienti dalla RPC sono sempre più presenti a St Pete. Sulle strade principali che portano in città, vedo aprire qua e là nuove concessionarie di marchi cinesi. Ho “provato” queste auto in flotte di taxi e sono davvero impressionanti, non solo per me come passeggero, ma anche a detta dei conducenti.
Certo, il rublo è debole e diverse aziende di elettronica di consumo hanno annunciato l’aumento dei prezzi dei dispositivi importati dall’Occidente. Questa debolezza ha cause legate allo spostamento del commercio di idrocarburi dall’Europa occidentale all’Asia, dove i contratti non sono denominati in dollari. Di conseguenza, i dollari e gli euro messi all’asta nella borsa russa sono meno numerosi e il prezzo di queste valute è salito.
Per il resto, nonostante la debolezza del rublo, ogni giorno mi stupisco di come il branzino importato dalla Turchia o ottimi vini francesi della Borgogna costino meno della metà nei supermercati di Pietroburgo rispetto a quelli che pago in Belgio.
D’altro canto, uno dovrebbe essere cieco per non capire che il Paese è in guerra, considerando le ormai onnipresenti pubblicità di reclutamento che esortano gli uomini ad arruolarsi come soldati “a contratto”. Dico “uomini” perché i cartelloni pubblicitari, i manifesti e gli spot televisivi sono tutti rivolti ai maschi. Dicono che “combattere è un lavoro da uomini”.
L’appello è apertamente e smaccatamente sessista. Ma accentua anche il lato positivo: “unisciti alla tua generazione”, ecc. A giudicare da questi annunci, gli uomini che si arruolano sembrano essere tra i 20 e i 25 anni, con una seconda tranche tra i 40 e i 50. Non c’è alcun accenno al fatto che coloro che non si arruolano siano dei fannulloni, dei codardi o delle mammolette.
A San Pietroburgo e dintorni si vedono molti più annunci di reclutamento che soldati in uniforme. Nel mio quartiere periferico di Pushkin ci sono diverse accademie militari e quindi al mattino si può vedere un plotone che fa la sua corsa mattutina. Ma non è una novità.
L’altro giorno, mentre viaggiavamo su un treno pendolare, eravamo seduti proprio di fronte a un giovane soldato di circa 20 anni. Mentre una decina di anni fa l’immagine sartoriale di questi ragazzi era triste, l’uniforme di questo ragazzo era molto elegante. E dava l’impressione di uno sicuro di sé.
Quello che non si vede sono militare che portano armi in ambienti civili.
Nonostante l’appello ai “maschi alfa”, i notiziari televisivi ci parlano anche di donne che prestano servizio nelle forze armate. Di tanto in tanto qualche intervista a donne pilota dell’aeronautica. Ma in Russia l’idea è che le donna prestino la loro opera come medici o infermiere per curare i soldati feriti sul campo quando tornano agli ospedali della Russia centrale. Per salvare vite, non per toglierne.
Nel frattempo, per coloro che possono sopportare di guardare le notizie di guerra in televisione, la narrativa è cambiata, soprattutto quest’ultima settimana. Prima, le notizie sui danni materiali e fisici causati dai bombardamenti ucraini quotidiani sulla città di Donetsk e su altre città del Donbas occupavano gran parte dei notiziari. Ora l’accento è posto sulla distruzione che le forze russe stanno infliggendo agli ucraini, mentre Kiev dirige attacchi su scala più ampia e mette in gioco le sue riserve strategiche, soprattutto nella regione di Zaporozhie. La nuova offensiva ucraina non sembra avere più successo delle precedenti manovre nel rompere le fitte linee di difesa russe.
Gli esperti militari russi nei principali talk show, che una settimana fa mostravano grande riserbo nel prevedere il futuro andamento del conflitto per evitare che i russi diventassero troppo sicuri di sé, ora appaiono raggianti e confidano apertamente il fatto che gli ucraini non hanno mai ricevuto l’equipaggiamento necessario per il successo della loro controffensiva.
Come ho osservato in un recente articolo, il comando militare russo ha atteso il momento in cui ha avuto la certezza che l’Ucraina stava già impegnando le sue riserve in battaglia e che presto sarebbe rimasta senza rinforzi. Ora quel momento si sta avvicinando. E infatti ora vediamo che i russi stanno aprendo un’offensiva nel nord-est, nella regione di Kharkov.
Ci sono buone ragioni per credere che l’avanzata russa intorno a Kharkov stia dando risultati. Nella scorsa settimana si è parlato dell’inizio dei lavori di ricostruzione nella regione di confine di Belgorod, dove gli ucraini avevano fatto incursioni armate sei settimane fa dalle loro posizioni a Kharkov, distruggendo o quantomeno danneggiando un’ampia fascia di abitazioni con colpi di artiglieria. In Russia si è cominciato a domandare la presa di Kharkov per porre fine a queste calamità. E i russi pare ora stiano riuscendo a far tacere i cannoni ucraini.
Nel contesto dei cambiamenti nei rapporti di forza a favore della Russia, mi stupisce che gli osservatori e i commentatori occidentali non ne prendano atto. Un ottimo esempio di questa cecità o ignoranza è un articolo pubblicato la settimana scorsa dal proprietario-editore di The Nation, Katrina van den Heuvel, e da James Carden, opinioni che rappresentano quanto di meglio i Democratici Progressisti americani sanno offrire in questi tempi. I coautori chiedevano l’avvio di trattative di pace basate su compromessi da parte di entrambe le parti in conflitto. In particolare, l’Ucraina dovrebbe accettare la neutralità e la Russia pagare riparazioni di guerra. Riparazioni di guerra!
Questi autori, come molte “teste parlanti” in Occidente, non hanno le competenze linguistiche necessarie per accedere direttamente alle fonti di notizie russe. Dipendono completamente dai propagandisti del Dipartimento di Stato per qualunque fatto su cui basare le loro proposte, per quanto ragionevoli. Mi permetto di affermare con umiltà che questa guerra o finirà alle condizioni russe o si intensificherà, grazie agli errori di calcolo e all’ostinazione americana, fino ad arrivare a uno scambio nucleare che metterà in pericolo la sopravvivenza dell’umanità.
Nel frattempo il Segretario di Stato Antony Blinken dichiara ai giornalisti che i pericoli dell’ estinzione della specie umana che vengono da una guerra nucleare non sono maggiori di quelli che l’umanità corre a causa del cambiamento climatico. Goebels sarebbe orgoglioso di lui.
Le sentiment que le pays est en guerre est-il présent
sur le front intérieur russe?
Après trois semaines de voyage dans le nord-ouest de la Russie, en observant les gens et les conditions de vie quotidienne dans mon entourage, je réponds à la question du titre par “oui et non”.
D’une part, la société de consommation se porte bien. Les supermarchés sont bien achalandés. En Europe, la Russie a connu le mois dernier le taux d’inflation le plus bas dans le secteur des produits alimentaires : zéro pour cent. Lorsque vous lisez des articles sur les interdictions d’exportation d’un produit ou d’un autre, comme l’interdiction des exportations de riz imposée aujourd’hui par le Kremlin, la raison se trouve dans le monde extérieur, et non en Russie même. Le Kremlin a réagi à l’interdiction d’exporter du riz récemment annoncée en Inde, qui a fait grimper les prix mondiaux et a entraîné la vente à l’étranger de riz russe dont le pays avait besoin si les marchés avaient été laissés à leur propre initiative.
Entre-temps, on nous dit que la récolte de céréales en Russie cette saison pourrait bien afficher un excédent record, en dépit de toutes les anomalies climatiques à l’échelle mondiale et au sein de la Fédération de Russie. La Russie représente 20 % de l’approvisionnement mondial en céréales, l’Ukraine seulement 5 %. Dans ces conditions, la Russie peut facilement répondre aux besoins mondiaux même si l’Ukraine n’exporte pas un seul boisseau de blé.
Dans un secteur de consommation très important, celui de l’automobile, la réorganisation de l’offre de l’Europe au profit de la Chine s’est faite presque sans heurts. Les voitures haut de gamme de la RPC sont de plus en plus visibles à St Pete au fil des semaines. Sur les routes principales menant à la ville, je vois de nouveaux concessionnaires de marques chinoises ouvrir ici et là. J’ai testé ces voitures dans des flottes de taxis et elles sont vraiment impressionnantes, non seulement pour moi en tant que passager, mais aussi d’après les remarques des chauffeurs.
Certes, le rouble est faible et plusieurs entreprises d’électronique grand public ont annoncé des hausses de prix sur les appareils importés d’Occident. Cette faiblesse a des causes liées au déplacement du commerce des hydrocarbures de l’Europe occidentale vers l’Asie, où les règlements des contrats ne sont pas libellés en dollars. Il y a donc moins de dollars et d’euros mis aux enchères sur la bourse intérieure russe et le prix de ces monnaies a suivi les offres.
Par ailleurs, malgré la faiblesse du rouble, je suis chaque jour surpris de voir que du bar importé de Turquie ou du vin de Bourgogne français de première qualité sont en vente dans les supermarchés de Pétersbourg à des prix inférieurs de moitié à ceux que nous payons en Belgique pour des produits similaires.
D’autre part, il faudrait être aveugle pour ne pas comprendre que le pays est en guerre, compte tenu des annonces de recrutement désormais omniprésentes qui incitent les hommes à s’engager comme soldats « contractuels » pour la guerre. Je dis « hommes », car les panneaux publicitaires, les affiches et les spots télévisés s’adressent tous à des hommes. Ils disent au lecteur que « le combat est un métier d’homme ».
L’appel est ouvertement et catégoriquement sexiste. Mais il ne fait qu’accentuer les aspects positifs : « rejoignez vos camarades », etc. À en juger par les mannequins de ces publicités, les hommes qui s’inscrivent semblent avoir entre 20 et 30 ans, et une deuxième tranche entre 40 et 50 ans… Il n’y a aucune allusion au fait que ceux qui ne s’inscrivent pas sont des tire-au-flanc, des lâches ou des mauviettes.
À Saint-Pétersbourg et dans les environs, on voit beaucoup plus d’annonces de recrutement que de soldats en uniforme. Dans mon quartier périphérique de Pouchkine, nous avons plusieurs académies militaires et le matin, on peut donc apercevoir une section en train de faire sa course matinale. Mais ce n’est pas nouveau.
L’autre jour, dans un train de banlieue, nous étions assis juste en face d’un jeune soldat d’une vingtaine d’années. Alors que l’image vestimentaire de ces hommes était triste il y a une dizaine d’années, je peux dire que l’uniforme de ce jeune homme était très élégant. Et il avait une attitude pleine d’assurance.
Ce que l’on ne voit pas, c’est un militaire portant les armes en zone civile.
Malgré l’appel aux mâles alpha, les journaux télévisés nous apprennent également que des femmes servent dans les forces armées. Nous voyons parfois des interviews de femmes pilotes de l’armée de l’air. Mais le thème dominant en ce qui concerne les femmes est qu’elles servent en tant que médecins ou infirmières qui peuvent soigner des soldats blessés sur le terrain sur le chemin du retour vers les hôpitaux du centre de la Russie. Elles sauvent des vies, elles n’en prennent pas.
Entre-temps, pour ceux qui peuvent supporter de regarder les informations sur la guerre à la télévision, le récit a changé, en particulier au cours de la semaine dernière. Jusqu’alors, les informations sur les dégâts matériels et corporels causés par les bombardements ukrainiens quotidiens sur la ville de Donetsk et d’autres villes du Donbass occupaient une grande partie des bulletins d’information. Désormais, l’accent est mis sur les destructions que les forces russes infligent aux Ukrainiens, alors que Kiev mène des attaques de plus grande envergure et met en jeu ses réserves stratégiques, notamment dans la région de Zaporojie. La nouvelle offensive ukrainienne ne semble pas mieux réussir que les manœuvres exploratoires précédentes à percer les lignes de défense russes très denses.
Les experts militaires russes des principaux talk-shows qui, il y a une semaine, faisaient preuve d’une grande réserve pour prédire l’évolution du conflit de peur que les Russes ne soient trop confiants, semblent aujourd’hui radieux et prêts à confier que les Ukrainiens n’ont jamais reçu l’équipement dont ils avaient besoin pour que leur contre-offensive soit un succès.
Comme je l’ai noté dans un récent essai, le commandement militaire russe a attendu qu’il soit certain que l’Ukraine engageait déjà ses réserves dans la bataille et qu’elles seraient bientôt épuisées. Ce moment approche à présent. Nous constatons que les Russes lancent une offensive dans le nord-est, dans la région de Kharkov.
Il y a de bonnes raisons de croire que l’avancée russe autour de Kharkov donne des résultats. La semaine dernière, il a été question de commencer les travaux de reconstruction dans la région frontalière de Belgorod, où les Ukrainiens ont fait des incursions armées il y a six semaines à partir de Kharkov et ont détruit ou endommagé un grand nombre d’habitations par des tirs d’artillerie. La Russie a lancé le signal qu’il fallait prendre Kharkov et mettre fin à ces calamités. De toute évidence, les militaires russes parviennent à faire taire les canons ukrainiens.
Dans ce contexte de changements dans la répartition des forces en faveur de la Russie, je suis stupéfait que les observateurs et les commentateurs américains et autres n’en prennent pas note. Un très bon exemple de cet aveuglement ou de cette ignorance est l’article publié la semaine dernière par Katrina vanden Heuvel, propriétaire et éditrice de The Nation, et James Carden, dont on peut dire qu’ils représentent les opinions prétendument éclairées des démocrates progressistes aux États-Unis. Les co-auteurs ont appelé à des pourparlers de paix basés sur des compromis entre les deux parties au conflit. En particulier, l’Ukraine accepterait la neutralité et la Russie paierait des réparations de guerre. Des réparations de guerre !
Ces auteurs, comme tant de « têtes parlantes » en Occident, n’ont pas les compétences linguistiques nécessaires pour accéder aux sources d’information russes par leurs propres moyens. Ils dépendent entièrement des propagandistes du département d’État pour obtenir les faits bruts à partir desquels ils peuvent élaborer leurs propositions, aussi raisonnables soient-elles. Je soutiens humblement que cette guerre se terminera soit selon les termes de la Russie, soit par une escalade due aux erreurs de calcul et à l’obstination des Américains, au point d’aboutir à un échange nucléaire qui mettrait en péril la survie de l’humanité.
Pendant ce temps, le secrétaire d’État Antony Blinken déclare aux journalistes que les risques d’extinction de l’humanité par une guerre nucléaire ne sont pas plus grands que les dangers auxquels l’humanité est confrontée en raison du changement climatique. Goebbels serait fier de lui.
Dear Gilbert
Your article is excellent as always and very informative. Only in one point I think you are wrong: Katrina vanden Heuvel is the widow of Stephen F. Cohen, who was for many years the most important Russian scholar in the USA. I also had personal contact with him. After Stephen’s death 2020, his widow and friends founded the organization ACURA, which brings daily articles on Russia (I have subscribed to ACURA).
https://usrussiaaccord.org/
https://usrussiaaccord.org/
The know how about Russia is definitely there. I think your word “ignorance” is not accurate.
Thanks a lot and kind regards
Christian
https://en.wikipedia.org/wiki/Stephen_F._Cohen
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Dear Christian,
Thank you for your well intentioned remarks, however, I know exactly what I am saying and why. The word “ignorance” is of key importance, because it explains why otherwise well educated people like vanden Heuvel and Carden are leading America to a dead end on Ukraine. Back in 2014 Steve Cohen and I were the co-founders of The American Committee for East West Accord. We had both been members of the original East West Accord in the late 1970s and 80s. That ACEWA folded in the early 1990s since it appeared that Russian-American relations were on a healthy course of rapprochement. By 2014 there was no room further for such illusions and we created its reincarnation with the objective of pursuing an information campaign on behalf of a sane policy on Russia.. In the following years till his death I was a nearly daily correspondent of Cohen and when in NYC I visited with him and Katrina. I left ACEWA for a number of personal reasons which do not bear on today’s discussion. Following Steve’s death, Katrina closed ACEWA and created the ACURA to which you make reference. The Board was considerably increased, but the basic flaw of the organization, that it has no members and only a Board remains. Against this background, vanden Heuvel’s renown as a Russian expert by her marriage continues, though it is unmerited. Ditto James Carden, who was once upon a time a State Department employee with responsibility in the Russian area. They bring to commentary on present day relations with Russia no more insight than the mass of journalists who hold forth in our mainstream newspapers and electronic media each day. From the beginning vanden Heuvel and Co., together with Anatol Lieven, who is another house expert in ACURA, have said that Russia is the aggressor in this war. They refuse to listen to the arguments of John Mearsheimer or to what Ben Abelow has so well prepred in his short book on the causes of the war. The end result is an insult to the memory of Steve Cohen, who was one of America’s great experts on Russia and whom I considered a friend and fellow fighter for peace
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I agree. It is rather preposterous to argue, as they recently have, that Germany and France should lead peace negotiation efforts after Russia’s experience with the Minsk accords.
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