Russian reaction to Biden’s decision on ATACMS
My last two essays dealing with the announcement in Washington on Sunday about the permitted use of ATACMS to strike deep within the Russian Federation have stirred up a lot of discussion among readers including some useful remarks on the limited effect of this decision given the 300 km radius of operation of these offensive weapons and the limited number of missiles that the US has given or will give to Ukraine due to production bottlenecks and the priority assigned to Israel for all US military product lines.
The limited supply addresses my concern that Kiev might deploy the ATACMS in swarms so as to overcome Russian air defenses. As we know, Moscow demonstrated more than a year ago that it can destroy incoming ATACMS when they arrive in ones and twos. If there are not enough such missiles in the hands of the Ukrainians, then such a dire threat in most unlikely.
The former point above as to the strike range of ATACMS does not remove my concern that they could be used very effectively to destroy residential buildings within the Kursk oblast, where Washington is said to permit their use, killing a great many civilians and forcing Putin to respond with much greater violence inside Ukraine or even against the marshalling points for such weapons deliveries in Poland and Romania. That kind of Russian response would jeopardize a peace settlement early in Trump’s presidency. Moreover, there is the risk that I mentioned previously and no one has responded to: namely the possibility that Kiev would attack the Kursk nuclear power plant. That remains a nightmare scenario for escalation to world war.
However, I direct attention today to reasons for us NOT to hyperventilate, to calm down and hope for the best.
These reasons for hope come firstly from President Putin’s press secretary Peskov, who said yesterday that Russia’s response will remain within what Vladimir Vladimirovich said in an interview taken in Petersburg in mid-September. Russia will consider the use of the ATACMS against its homeland as marking the entry of the United States as a co-belligerent with Ukraine. In that case Russia will determine what countermeasures to take depending on the extent of damage it suffers from such attacks. Nota bene: Russia will not attack the United States or the supply points of the ATACMS within NATO unless it suffers commensurate casualties and damage from the attacks.
Meanwhile yesterday evening’s commentary on the subject of ATACMS presented on The Great Game hosted by Vyacheslav Nikonov on the Rossiya 1 state television channel gives even more reason to be optimistic that we will all survive the two months of transition from Biden to Trump. The interpretation given to Biden’s decision on ATACMS was that the purpose is to secure his place in history, to secure his legacy as the president who stood by Ukraine to his last hour in office, so that the eventual peace treaty brokered by Trump, which will look very much like a Ukrainian capitulation, can be called a betrayal of American foreign policy, with all that will mean for the next electoral cycle in America.
In this interpretation, effectiveness of any missile strikes in holding back the Russian mop-up in Kursk or rapid advances along the 1000 km line of confrontation is not the objective of the decision on ATACMS, since everyone knows that there will be nil military value unless the Ukrainians succeed in hitting masses of Russians who are about to enter Kursk for the final liberation of the oblast.
To all of the above, I now add an important signal coming from France and Britain. Just days ago, at their meeting to jointly celebrate Armistice Day, Prime Minister Starmer and French President Macron had spoke of their continuing determination to assist Kiev by allowing the use of their Storm Shadow medium range missiles to strike deep within the RF. However, now that Biden has spoken, those two have fallen silent. It would be safe to say that their loud talk has been called for what it was, a bluff. Now that the U.S. elections have come and gone, now that Donald Trump has shown his determination to end the war in Ukraine on terms likely to equate with a Ukrainian surrender, the British and French leaders understand that it would be the height of stupidity to wreck relations with Donald Trump, with whom they will have to deal for the next four years just to curry favor with Biden, who is sent to the dustbin of history in 60 days. Trump has already threatened to unleash a trade war with Europe. To defy him now on Ukraine will only make that challenge intractable, causing great economic harm to the already weak European economy.
For all of the above reasons, I urge readers to stay closely tuned to further developments, but not to prematurely succumb to dismay.
©Gilbert Doctorow, 2024
The above points form the backbone of today’s chat with Nima Alkhorshid on ‘Dialogue Works’ entitled Will Ukraine Unleash US Missiles on Russia?
See https://www.youtube.com/watch?v=AxTXl1TyedQ
Translation below into German (Andreas Mylaeus)
Russische Reaktion auf Bidens Entscheidung zu ATACMS
Meine letzten beiden Essays, die sich mit der Ankündigung vom Sonntag in Washington über den erlaubten Einsatz von ATACMS für Angriffe tief im Inneren der Russischen Föderation befassen, haben unter den Lesern viele Diskussionen ausgelöst, darunter einige nützliche Anmerkungen zu den begrenzten Auswirkungen dieser Entscheidung angesichts des Einsatzradius dieser Angriffswaffen von 300 km und der begrenzten Anzahl von Raketen, die die USA der Ukraine aufgrund von Produktionsengpässen gegeben haben oder geben werden, sowie der Priorität, die Israel für alle militärischen Produktlinien der USA eingeräumt wird.
Die begrenzte Menge ist meine Antwort auf die Befürchtung, dass Kiew die ATACMS in Schwärmen einsetzen könnte, um die russische Luftabwehr zu überwinden. Wie wir wissen, hat Moskau vor mehr als einem Jahr bewiesen, dass es ankommende ATACMS zerstören kann, wenn sie einzeln oder zu zweit ankommen. Wenn die Ukrainer nicht über genügend solcher Raketen verfügen, ist eine solche Bedrohung höchst unwahrscheinlich.
Der oben genannte Punkt bezüglich der Reichweite von ATACMS-Raketen beseitigt nicht meine Bedenken, dass sie sehr effektiv zur Zerstörung von Wohngebäuden im Oblast Kursk eingesetzt werden könnten, wo Washington angeblich ihren Einsatz erlaubt, wodurch sehr viele Zivilisten getötet und Putin gezwungen werden könnte, mit viel größerer Gewalt in der Ukraine oder sogar gegen die Sammelpunkte für solche Waffenlieferungen in Polen und Rumänien zu reagieren. Eine solche Reaktion Russlands würde eine Friedensregelung zu Beginn der Präsidentschaft von Trump gefährden. Darüber hinaus besteht das bereits erwähnte Risiko, auf das bisher niemand reagiert hat: die Möglichkeit, dass Kiew das Kernkraftwerk Kursk angreift. Dies bleibt ein Albtraumszenario für eine Eskalation zu einem Weltkrieg.
Ich möchte heute jedoch die Aufmerksamkeit auf die Gründe lenken, warum wir NICHT in Panik verfallen, sondern uns beruhigen und das Beste hoffen sollten.
Diese Gründe für Hoffnung kommen in erster Linie von Präsident Putins Pressesprecher Peskov, der gestern sagte, dass Russlands Reaktion innerhalb dessen bleiben wird, was Wladimir Wladimirowitsch in einem Mitte September in Petersburg geführten Interview gesagt hat. Russland wird den Einsatz der ATACMS gegen sein Heimatland als den Eintritt der Vereinigten Staaten als Kriegspartei der Ukraine betrachten. In diesem Fall wird Russland je nach Ausmaß des Schadens, den es durch solche Angriffe erleidet, entscheiden, welche Gegenmaßnahmen es ergreifen wird. Wohlgemerkt: Russland wird die Vereinigten Staaten oder die Nachschubpunkte der ATACMS innerhalb der NATO nicht angreifen, es sei denn, es erleidet durch die Angriffe entsprechende Verluste und Schäden.
Der gestrige Abendkommentar zum Thema ATACMS, der in der Sendung „Das grosse Spiel“ von Vyacheslav Nikonov auf dem staatlichen Fernsehsender Rossiya 1 ausgestrahlt wurde, gibt noch mehr Anlass zu Optimismus, dass wir alle die zwei Monate des Übergangs von Biden zu Trump überleben werden. Bidens Entscheidung zu ATACMS wurde so interpretiert, dass er sich damit einen Platz in der Geschichte sichern will, um sein Vermächtnis als Präsident zu festigen, der bis zu seiner letzten Stunde im Amt zur Ukraine stand. So kann der von Trump ausgehandelte Friedensvertrag, der einer Kapitulation der Ukraine gleichkommen wird, als Verrat an der amerikanischen Außenpolitik bezeichnet werden, mit allen Konsequenzen, die dies für den nächsten Wahlzyklus in Amerika haben wird.
In dieser Interpretation ist die Wirksamkeit von Raketenangriffen bei der Eindämmung der russischen Aufräumarbeiten in Kursk oder bei schnellen Vorstößen entlang der 1.000 km langen Konfrontationslinie nicht das Ziel der Entscheidung über ATACMS, da jeder weiß, dass es keinen militärischen Wert haben wird, es sei denn, die Ukrainer können Massen von Russen treffen, die kurz davor stehen, Kursk zur endgültigen Befreiung der Oblast zu erreichen.
Zu all dem füge ich nun ein wichtiges Signal aus Frankreich und Großbritannien hinzu. Vor wenigen Tagen hatten Premierminister Starmer und der französische Präsident Macron bei ihrem Treffen zur gemeinsamen Feier des Waffenstillstandstags von ihrer anhaltenden Entschlossenheit gesprochen, Kiew zu unterstützen, indem sie den Einsatz ihrer Storm-Shadow-Mittelstreckenraketen für Angriffe tief im russischen Hoheitsgebiet gestatten. Doch jetzt, da Biden gesprochen hat, sind diese beiden verstummt. Man kann mit Sicherheit sagen, dass ihr lautes Gerede als das entlarvt wurde, was es war, nämlich ein Bluff. Jetzt, da die US-Wahlen stattgefunden haben und Donald Trump seine Entschlossenheit gezeigt hat, den Krieg in der Ukraine zu beenden, und zwar zu Bedingungen, die wahrscheinlich einer Kapitulation der Ukraine gleichkommen, verstehen die britischen und französischen Staats- und Regierungschefs, dass es der Gipfel der Dummheit wäre, die Beziehungen zu Donald Trump zu zerstören, mit dem sie in den nächsten vier Jahren zu tun haben werden, nur um sich bei Biden einzuschmeicheln, der in 60 Tagen auf dem Müllhaufen der Geschichte landet. Trump hat bereits damit gedroht, einen Handelskrieg mit Europa vom Zaun zu brechen. Wenn man ihm jetzt in der Ukraine-Frage die Stirn bietet, wird diese Herausforderung nur noch schwieriger und der ohnehin schwachen europäischen Wirtschaft großen wirtschaftlichen Schaden zufügen.
Aus all den oben genannten Gründen fordere ich die Leser auf, die weiteren Entwicklungen genau zu verfolgen, aber nicht vorschnell in Verzweiflung zu verfallen.
Die oben genannten Punkte bilden das Rückgrat des heutigen Chats mit Nima Alkhorshid über „Dialogue Works“ mit dem Titel „Wird die Ukraine US-Raketen auf Russland abfeuern?“
News reports indicate six ATACMS went to Bryansk — that is not Kursk. Most were shot down by air defense. The attack was accompanied by drones. At least some weapons hit a munitions depot. Is six a swarm? Did the combined missile/drone attack constitute a swarm in Russia’s assessment? Frightening escalation is not threatened but is here.
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If Biden = CIA, we have Gog v. Magog, i.e. existential. Will Trump in fact ever be inaugurated? There are those who would prefer not. The arc of history is against him.
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Fog of war. Targets much further within Russia than Bryansk have previously been hit by “Ukrainian” drones and missiles. Is the Zelensky regime claim that they used ATACMS this time true — or just an attempt to stir up a Russian response against NATO?
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Looking at Monday’s Judging Freedom interviews, I’d say Ray McGregor’s assessment most closely aligns with yours and I think you’re both correct. What matters is what the targets are and what the damage actually is. And it might be that the US sent the ATACMS to targets which THEY KNEW would be heavily defended to avoid massive civilian casualties, just to say they were supporting Kiev. Whether more will be launched, it’s hard to say, that might have been the end of the supply.
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