“We underestimated Trump!” Vyacheslav Nikonov on ‘The Great Game,’ 7 April

The complete quotation from today’s edition of The Great Game, part one, was:

“We underestimated Trump! We had wanted Biden to win because it would have meant the self-destruction of the USA. But now we are watching the tsunami that Trump has created… This is a revolution…”

Indeed, Russian elites have been watching developments in the United States very closely ever since ‘Independence Day’ last week when Trump unveiled his plans for a universal tariff on all goods from all nations and targeted tariffs against the greatest offenders in bilateral trade as evidenced by whopping trade deficits for the United States.

Since Russia is not on the list of countries about to be hit by tariffs, because sanctions against it are already so far-reaching, the Russian commentators can take a disinterested view in what is going on and why. Well not entirely disinterested, because they are concerned that the popular wave of protest that swept the United States this past weekend, with a vast outpouring of citizens bearing signs denouncing Trump in more than 1400 cities and towns across the land, egged on by the Democrats, who were revived from their stupor by the collapse of stock markets in the closing days of last week, may seriously weaken Trump and render him unable to continue his rapprochement with Russia, a policy that also does not enjoy popular support according to latest poll figures.

As for the tariffs themselves, last week’s Evening with Vladimir Solovyov talk show revealed far more acceptance of their necessity and correctness than you hear or read in American mainstream media. I heard a very cogent defense of the tariffs based not on their value in bringing industrial production back to the United States but in their stopping further rises in the federal debt which was reaching unsustainable levels. Indeed, the panelist who advanced this explanation said that Trump intentionally diverted attention to reindustrialization to avoid creating panic by divulging the dangerously weak state of American finances.

In these past few days, analysts in the U.S. have deciphered the formula that Trump pointed to as the determinant of the de facto level of tariffs practiced by America’s trading partners. As they make clear, the percentages in his table are in effect just the ratio of trade deficit to bilateral trade. The intent of the tariffs is to cut off imports as much as possible and so to reduce the trade deficit to zero over time. Moreover, if the trade wars lead to recession that is also all to the good, since imports of all kinds will fall precipitously and domestic energy costs in the United States will fall, as they have already begun to do these past several days. These deflationary trends will offset the supposed inflationary tends coming directly from the tariffs.

Note that Russian state television news programs have had massive coverage of the tariffs issue drawing on all major mainstream electronic and print media in the West.

****

One other fear that has been expressed on the Russian talk shows including on The Great Game today is that the way out of domestic political crises is often war. Trump is in growing trouble. Today he is meeting with Benjamin Netanyahu in Washington, and Netanyahu is in even greater trouble back home in Israel. Surely, they will be conferring on a military solution to their problems, namely a joint attack on Iran.

The risk of such an attack is considered to be quite high if you listen to the panelists on the leading Russian talk shows.

As we know, tomorrow officials from Iran and China will be meeting in Moscow with their counterparts to discuss the Iranian nuclear program.

The talk show panelists are saying nothing about the possibility of Russia and China coming to the defense of Iran should Trump proceed with war plans against Iran. However, somewhat enigmatically Vyacheslav Nikonov, main presenter on The Great Game and a member of the State Duma said that tomorrow he will be introducing into the Duma a discussion of the terms of the Russian-Iranian Comprehensive Cooperation Agreement that was signed in January. What this means we may find out in a day or two.

©Gilbert Doctorow, 2025

Translation into German below (Andreas Mylaeus)

„Wir haben Trump unterschätzt!“ Vyacheslav Nikonov in „Das grosse Spiel“, 7. April

Das vollständige Zitat aus der heutigen Ausgabe von Das grosse Spiel, Teil eins, lautete:

„Wir haben Trump unterschätzt! Wir wollten, dass Biden gewinnt, weil das die Selbstzerstörung der USA bedeutet hätte. Aber jetzt sehen wir den Tsunami, den Trump ausgelöst hat … Das ist eine Revolution …“

Tatsächlich haben die russischen Eliten die Entwicklungen in den Vereinigten Staaten seit dem „Independence Day“ letzte Woche, als Trump seine Pläne für einen universellen Zoll auf alle Waren aus allen Nationen und gezielte Zölle gegen die größten Sünder im bilateralen Handel vorstellte, sehr genau beobachtet, was sich in den enormen Handelsdefiziten der Vereinigten Staaten zeigt.

Da Russland nicht auf der Liste der Länder steht, die von Zöllen betroffen sein werden, weil die Sanktionen gegen das Land bereits so weitreichend sind, können die russischen Kommentatoren die Vorgänge und ihre Gründe unvoreingenommen betrachten. Nun, nicht ganz unvoreingenommen, denn sie sind besorgt, dass die Welle des Protests, die am vergangenen Wochenende durch die Vereinigten Staaten rollte, in der eine große Zahl von Bürgern in mehr als 1.400 Städten und Gemeinden im ganzen Land Schilder mit Trump-kritischen Slogans hochhielten, von den Demokraten angestachelt wurde, die durch den Kurssturz der Aktienmärkte in den letzten Tagen der vergangenen Woche aus ihrer Lethargie gerissen wurden, Trump ernsthaft schwächen und ihn daran hindern könnte, seine Annäherung an Russland fortzusetzen, eine Politik, die laut den neuesten Umfragewerten auch nicht die Unterstützung der Bevölkerung genießt.

Was die Zölle selbst betrifft, so zeigte die Talkshow „Abend mit Vladimir Solovyov“ letzte Woche, dass ihre Notwendigkeit und Richtigkeit weitaus mehr akzeptiert werden, als man in den amerikanischen Mainstream-Medien hört oder liest. Ich hörte eine sehr überzeugende Verteidigung der Zölle, die nicht auf ihrem Wert für die Rückverlagerung der Industrieproduktion in die Vereinigten Staaten beruht, sondern darauf, dass sie einen weiteren Anstieg der Staatsverschuldung verhindern, die ein untragbares Niveau erreicht hat. Tatsächlich sagte der Diskussionsteilnehmer, der diese Erklärung vorbrachte, dass Trump absichtlich die Aufmerksamkeit auf die Reindustrialisierung lenkt, um Panik zu vermeiden, wenn er den gefährlich schwachen Zustand der amerikanischen Finanzen preisgeben würde.

In den letzten Tagen haben Analysten in den USA die Formel entschlüsselt, die Trump als bestimmenden Faktor für die tatsächliche Höhe der von Amerikas Handelspartnern praktizierten Zölle bezeichnet hat. Wie sie klarstellen, sind die Prozentsätze in seiner Tabelle in Wirklichkeit nur das Verhältnis von Handelsdefizit zum bilateralen Handel. Die Absicht der Zölle bestehe darin, die Importe so weit wie möglich zu reduzieren und so das Handelsdefizit im Laufe der Zeit auf Null zu senken. Außerdem wäre es auch gut, wenn die Handelskriege zu einer Rezession führen würden, da die Importe aller Art drastisch sinken und die Energiekosten in den Vereinigten Staaten fallen würden, wie es in den letzten Tagen bereits begonnen hat. Diese deflationären Trends werden die vermeintlichen inflationären Tendenzen, die direkt von den Zöllen ausgehen, ausgleichen.

Beachten Sie, dass die Nachrichtensendungen des russischen Staatsfernsehens die Zollfrage massiv aufgegriffen haben und sich dabei auf alle wichtigen Mainstream-Elektronik- und Printmedien im Westen stützen.

****

Eine weitere Befürchtung, die in russischen Talkshows, darunter auch in Das grosse Spiel, geäußert wurde, ist, dass der Ausweg aus innenpolitischen Krisen oft der Krieg ist. Trump steckt in wachsenden Schwierigkeiten. Heute trifft er sich mit Benjamin Netanjahu in Washington, und Netanjahu steckt in seiner Heimat Israel in noch größeren Schwierigkeiten. Sicherlich werden sie über eine militärische Lösung ihrer Probleme beraten, nämlich einen gemeinsamen Angriff auf den Iran.

Das Risiko eines solchen Angriffs wird als ziemlich hoch eingeschätzt, wenn man den Diskussionsteilnehmern in den führenden russischen Talkshows zuhört.

Wie wir wissen, werden morgen Beamte aus dem Iran und China in Moskau mit ihren Amtskollegen zusammentreffen, um über das iranische Atomprogramm zu sprechen.

Die Diskussionsteilnehmer der Talkshow äußern sich nicht zu der Möglichkeit, dass Russland und China den Iran verteidigen könnten, falls Trump seine Kriegspläne gegen den Iran weiterverfolgen sollte. Vyacheslav Nikonov, Hauptmoderator von Das grosse Spiel und Mitglied der Staatsduma, sagte jedoch etwas rätselhaft, dass er morgen in der Duma eine Diskussion über die Bedingungen des im Januar unterzeichneten russisch-iranischen umfassenden Kooperationsabkommens einleiten werde. Was das bedeutet, werden wir vielleicht in ein oder zwei Tagen erfahren.