Israel’s Gaza war has ‘spilled over into the Red Sea’: WION interview yesterday

As a commentator on current events, my general rule is to ‘stick to my knitting.’ By ‘knitting,’ I mean the field of my expertise, namely Russia and its relations with the world.

However, as the promotional spot for BBC business news tells us: everything is interconnected. As we know, Russia’s war with Ukraine affects and is affected by the Israeli war on Hamas, as both global attention and military supplies are redirected from Kiev to Tel Aviv. Moreover, in the past ten days the Israeli war has brought Russia, Iran, Saudi Arabia, the United Arab Emirates, Egypt and Turkey into intense face-to-face and virtual consultations on how to stop the slaughter in Gaza and to prevent its escalation into a regional if not global conflict.

Meanwhile, despite outrage on the Arab Street and the dismay of onlookers worldwide, even in the least tender hearted of Western countries, not much has happened to stop the genocide being perpetrated by Israel other than talk. Military action by the Axis of Resistance in the Muslim world has been symbolic, not strategic: token missile and artillery strikes across the Lebanese-Israeli border. And no economic sanctions have been imposed on Israel by any of its neighbors, not to mention by nations further removed from the region. Iran’s call for an oil embargo fell on deaf ears of fellow Opec countries.

In this context, it is quite remarkable that the Houthi ‘rebels’ in Yemen have in recent days come up with a military-commercial response that is making headlines in the West, namely their attacks on container ships plying the route on the Red Sea from the Suez Canal to the Arabian Sea and Indian Ocean. In the name of blockading Israel, these attacks have taken the form of missile strikes on ships serving Israeli ports or boarding parties making ‘inspections’ of ships passing through the Red Sea or taking them over and diverting them to Yemen, as happened with one tanker thus far.

This stretch of water is part of the main shipping route from Europe to Asia through the Suez Canal. It is a choke point which, if closed, as now effectively is occurring, interrupts the entire global supply chain. Major container ship operators like Maersk are said to be diverting traffic to the much lengthier route around the southern tip of Africa, which adds between five days and two weeks to the journey. And it is not only container ships that are affected. The Suez Canal is used by LNG ships and oil tankers delivering to Europe energy supplies that are vitally important to the Continent’s economy.

By activities that resemble piracy, the Houthis of Yemen, widely considered to be ‘non-state actors,’ have achieved what the major states of the Middle East have been unable to do thus far: impose potentially great economic cost on the industrial nations of the world for failure to stop the Israeli onslaught in Gaza.

The Houthis may well be ‘non-state actors’ in the sense that they are considered by the West to be ‘rebels,’ as opposed to what is called the internationally recognized government in Yemen that they toppled. But they are obviously in control of substantial parts of a strategically important nation with a population of 33 million. And they have substantial military means both in missiles and sea-borne attack drones. Some of this likely comes from Iran, but, if Russian military experts are to be believed, much of it is now produced in Yemen itself.

Yesterday, U.S. Secretary of Defense Austin said that his staff is considering re-establishing order in the Red Sea, meaning entering into combat with the Houthis, which hitherto the United States had been doing by proxy, supplying arms to Saudi Arabia for that purpose. The Saudis abandoned their fight against the Houthis this past spring when they reached agreement with Iran, the Houthis’ backers, and resumed diplomatic relations under a China-brokered deal. If the United States now begins direct military action against the Houthis, it will quickly come up against Iran and the regional conflagration that so far has been averted by all parties may yet break out.

Is this a question that concerns Russia?  It most certainly does, because just as China cannot afford to see Russia be defeated by NATO-backed Ukraine, so Russia cannot afford to see Iran be defeated by the United States and its allies inside and outside of NATO.

For my interview yesterday with India’s global English speaking television broadcaster WION, see

©Gilbert Doctorow, 2023

Translation below into German (Andreas Mylaeus)

Israels Gaza-Krieg ist “ins Rote Meer übergeschwappt”: WION-Interview gestern

Als Kommentator des Zeitgeschehens ist es meine allgemeine Regel, “bei meinem Strickzeug zu bleiben”. Mit “stricken” meine ich das Gebiet, auf dem ich mich auskenne, nämlich Russland und seine Beziehungen zur Welt.

Aber wie der Werbespot für die BBC-Wirtschaftsnachrichten sagt: Alles ist miteinander verbunden. Wie wir wissen, wirkt sich Russlands Krieg mit der Ukraine auf den israelischen Krieg gegen die Hamas aus und wird von diesem beeinflusst, da sowohl die weltweite Aufmerksamkeit als auch die militärischen Lieferungen von Kiew nach Tel Aviv umgeleitet werden. Darüber hinaus hat der israelische Krieg in den letzten zehn Tagen Russland, Iran, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und die Türkei zu intensiven persönlichen und virtuellen Beratungen darüber veranlasst, wie das Gemetzel im Gazastreifen gestoppt und seine Eskalation zu einem regionalen, wenn nicht gar globalen Konflikt verhindert werden kann.

In der Zwischenzeit ist trotz der Empörung auf der arabischen Straße und der Bestürzung von Schaulustigen in aller Welt, selbst in den am wenigsten zartbesaiteten westlichen Ländern, nicht viel geschehen, um den von Israel verübten Völkermord zu stoppen, außer Gerede. Die militärischen Aktionen der Achse des Widerstands in der muslimischen Welt waren symbolisch, nicht strategisch: symbolische Raketen- und Artillerieangriffe an der libanesisch-israelischen Grenze. Und keiner seiner Nachbarn hat wirtschaftliche Sanktionen gegen Israel verhängt, ganz zu schweigen von den Ländern, die weiter von der Region entfernt sind. Die Forderung des Iran nach einem Ölembargo stieß bei den anderen Opec-Ländern auf taube Ohren.

In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, dass die Houthi-“Rebellen” im Jemen in den letzten Tagen eine militärisch-kommerzielle Antwort gefunden haben, die im Westen für Schlagzeilen sorgt, nämlich ihre Angriffe auf Containerschiffe, die auf der Route durch das Rote Meer vom Suezkanal zum Arabischen Meer und zum Indischen Ozean verkehren. Unter dem Vorwand der Blockade Israels erfolgen diese Angriffe in Form von Raketenangriffen auf Schiffe, die israelische Häfen anlaufen, oder durch Enterkommandos, die Schiffe, die das Rote Meer passieren, “inspizieren” oder sie übernehmen und in den Jemen umleiten, wie es bisher bei einem Tanker geschehen ist.

Dieses Gewässer ist Teil der Hauptschifffahrtsroute von Europa nach Asien durch den Suezkanal. Es handelt sich um einen Engpass, dessen Schließung, wie sie jetzt tatsächlich eintritt, die gesamte globale Lieferkette unterbricht. Es heißt, dass große Containerschiffsbetreiber wie Maersk den Verkehr auf die viel längere Route um die Südspitze Afrikas herum umleiten, wodurch sich die Reisezeit um fünf Tage bis zwei Wochen verlängert. Und es sind nicht nur Containerschiffe betroffen. Der Suezkanal wird auch von Flüssiggasschiffen und Öltankern genutzt, die Europa mit Energie versorgen, die für die Wirtschaft des Kontinents von entscheidender Bedeutung ist.

Durch Aktivitäten, die der Piraterie ähneln, haben die jemenitischen Houthis, die weithin als “nichtstaatliche Akteure” betrachtet werden, erreicht, was die großen Staaten des Nahen Ostens bisher nicht geschafft haben: den Industrienationen der Welt potenziell hohe wirtschaftliche Kosten aufzuerlegen, weil sie den israelischen Angriff auf Gaza nicht gestoppt haben.

Die Houthis mögen zwar “nichtstaatliche Akteure” in dem Sinne sein, dass sie vom Westen als “Rebellen” betrachtet werden, im Gegensatz zu der sogenannten international anerkannten Regierung im Jemen, die sie gestürzt haben. Aber sie haben offensichtlich die Kontrolle über wesentliche Teile eines strategisch wichtigen Landes mit 33 Millionen Einwohnern. Und sie verfügen über beträchtliche militärische Mittel, sowohl in Form von Raketen als auch von seegestützten Angriffsdrohnen. Einiges davon stammt wahrscheinlich aus dem Iran, aber wenn man russischen Militärexperten Glauben schenken darf, wird vieles davon inzwischen im Jemen selbst hergestellt.

Gestern erklärte US-Verteidigungsminister Austin, dass sein Stab erwägt, die Ordnung im Roten Meer wiederherzustellen, d.h. in den Kampf gegen die Houthis einzutreten, was die Vereinigten Staaten bisher stellvertretend getan hatten, indem sie Saudi-Arabien zu diesem Zweck Waffen geliefert haben. Die Saudis haben ihren Kampf gegen die Houthis im vergangenen Frühjahr aufgegeben, als sie sich mit dem Iran, dem Unterstützer der Houthis, geeinigt und die diplomatischen Beziehungen im Rahmen eines von China vermittelten Abkommens wieder aufgenommen haben. Wenn die Vereinigten Staaten jetzt direkt militärisch gegen die Houthis vorgehen, werden sie schnell auf den Iran stoßen, und der regionale Flächenbrand, der bisher von allen Parteien abgewendet wurde, könnte doch noch ausbrechen.

Ist dies eine Frage, die Russland betrifft? Auf jeden Fall, denn so wie China es sich nicht leisten kann, dass Russland von der von der NATO unterstützten Ukraine besiegt wird, so kann Russland es sich nicht leisten, dass der Iran von den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten innerhalb und außerhalb der NATO besiegt wird.

Den Link zu meinem gestrigen Interview mit dem indischen englischsprachigen Fernsehsender WION finden Sie unter

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