#Maha_Amini hashtag auf der Straßenwerbung in der Brüsseler Stadtmitte! Was hat das zu bedeuten?

Bis jetzt habe ich die überall in den Nachrichtensendern verbreitete Berichterstattung über die gegen die iranische Regierung gerichteten Demonstrationen als eine geringfügigere Belästigung empfunden. BBC, Euronews und ähnliche Mainstream-Sender haben lediglich die in Kiew vorgefertigten Skripten über den Krieg als Hauptnachrichten durch von Washington vorgefertigte Skripten über die Unruhen im Iran ersetzt. Beide Propaganda-Skripten sind ermüdend und nötigen mich, auf Mezzo umzuschalten, auch wenn ich gerade gar nicht in der Stimmung bin für klassische Musik.

Aber heute Nachmittag hat die Propaganda-Überschwemmung eine neue Dimension erreicht. Als ich auf meinem Weg von meinem Schwimmclub die Avenue Louise entlang bummelte, fiel mir ein Werbeschild auf dem Gehweg auf, auf dem normalerweise Werbung für Wein oder Veggies zu ermäßigten Preisen der einen oder anderen Supermarktkette zu sehen ist: dort war ein Portrait von Mahsa Amini mit ihrem hashtag! Mein erster Gedanke war: wer zur Hölle zahlt für diese Invasion auf unser kollektives Recht auf einen politik-freien Spaziergang durch die besten Boulevards der Stadt.

Die Website www.iranintl.com informiert uns, dass der Mahsa Amini Hashtag historische Rekorde gebrochen hat: „Der Hashtag, der zur Unterstützung von Mahsa Amini geschaffen wurde, der jungen Frau, deren Tod landesweite Proteste in Iran ausgelöst hat, ist bei Twitter mehr als 40 Millionen Mal geteilt worden.“

Und wie erklären sie diesen Erfolg, der angeblich etwa zehnmal so groß ist als die angesagtesten Hashtags auf Twitter: „Diese Leistung wurde dank der Kooperation zahlreicher Berühmtheiten und politischen Gestalten sowie von Menschenrechtsaktivisten und -organisationen möglich.“

In dieser Erklärung fehlt die unsichtbare Hand der U.S.-Regierung und deren Helfershelfer, seien sie George Soros oder andere Wohltäter, die sicherlich emsig dabei sind, die Demonstrationen im Iran und die ausgedehnte Berichterstattung über die Demonstrationen in den westlichen Medien, wenn nicht sogar weltweit, zu finanzieren.

Warum die gegen die Regierung gerichteten Demonstrationen im Iran, die zum Sturz der Islamischen Republik aufrufen? Warum jetzt?

Nun, vor ein paar Wochen haben wir von den Washingtoner Megafonen erfahren, dass der Iran Drohnen und/oder Drohnen betreffende Technologie an Russland liefert, um es bei der Zerstörung der ukrainischen Infrastruktur für die Stromversorgung und die Heizungen zu unterstützen. Es wurde der Ruf an Capitol Hill laut, neue, vernichtende Sanktionen gegen den Iran zu verhängen als Strafe für dessen Beteiligung an den russischen Kriegsanstrengungen. Unglücklicherweise stellte sich bald heraus, dass jede nur denkbare Sanktion bereits vor langem verhängt worden war, sodass sich dies als eine Sackgasse erwies. Daher nun die geniale Eingebung einiger ehrgeiziger Karrieristen im State Department oder ihrer bezahlten Berater, die Oppositionskräfte im Iran aufzuheizen und ihnen unbegrenzte positive Berichterstattung auf weltweiten Fernsehkanälen zu verschaffen.

Diese Art der zynischen Manipulation der westlichen öffentlichen Meinung mit dem „auf die Tränendrüse drücken“ könnte einem erfinderisch erscheinen, wenn sie nicht von George Orwell schon in 1984 so genau vorhergesehen und beschrieben worden wäre.

Translated into German by Andreas Mylaeus